Mit der Kontrastiven Aufgabenanalyse (KABA) liegt ein bewährtes psychologisches Arbeitsanalyseverfahren vor, dessen vorrangige Anwendungsfelder die Analyse und Gestaltung der Arbeitsorganisation, die Technikfolgenabschätzung sowie der Gesundheitsschutz sind. Das KABA-Verfahren zielt darauf ab, die Angemessenheit der Arbeitsorganisation hinsichtlich Kriterien menschengerechter Arbeitsgestaltung – so genannter Humankriterien – zu beurteilen. Besonders berücksichtigt werden dabei die Auswirkungen eingesetzter oder geplanter Hardware, Software und Kommunikationsmittel. Ursprünglich bezog sich das KABA-Verfahren auf die Analyse und Gestaltung von Arbeitsaufgaben in Büro und Verwaltung. Mit der vorliegenden Version kann das KABA-Verfahren auch in anderen (Dienstleistungs-)Bereichen eingesetzt werden. Hierzu wurden insbesondere die auf die Analyse der Arbeitsmittel und Techniken bezogenen Teile des Verfahrens aktualisiert und erweitert. Das KABA-Verfahren dient einer umfassenden Analyse und Bewertung von Arbeitsaufgaben, ermöglicht eine vorausschauende Arbeitsgestaltung, ist branchenübergreifend einsetzbar, praxisnah konzipiert und enthält Hinweise für eine arbeits- und humanorientierte Gestaltung der Arbeitsaufgaben und der Arbeitsorganisation. Mit dem KABA-Verfahren können diejenigen Teile einer Arbeitstätigkeit gekennzeichnet werden, die die Gesundheit und Persönlichkeit des Menschen erhalten und fördern. Darüber hinaus kann das KABA-Verfahren im Rahmen einer Gefährdungs- und Belastungsanalyse entsprechend den gesetzlichen Vorgaben und Anforderungen eingesetzt werden. Im ersten Teil werden die wesentlichen Merkmale und die theoretischen Grundlagen zu dem Konzept menschlicher Stärken und Humankriterien sowie die wesentlichen Entwicklungsschritte des KABA-Verfahrens dargestellt. Im zweiten Teil werden Weiterentwicklungen des ursprünglichen Verfahrens und Anwendungserfahrungen in verschiedenen Bereichen (z. B. Gefährdungsbeurteilung, Analyse personenbezogener Dienstleistungen, Tätigkeiten im Call-Center, Tätigkeiten der Werkstattsteuerung, softwaretechnische Systemanalysen sowie erweiterte Kommunikationsanalysen) dokumentiert. Schliesslich liegt eine CD mit der aktualisierten Fassung des Manuals und den Antwortblättern in einer auch technisch nutzbaren Form bei. Auf dieser CD findet sich auch eine Reihe von Erläuterungen, Definitionen, Fragen und Regeln sowie zahlreiche betriebsnahe Beispiele, die die Analyse mit dem KABA-Verfahren demonstrieren und den betrieblichen Anwender bei der Analyse und Bewertung unterstützen.
Heiner Dunckel Libri






Handbuch psychologischer Arbeitsanalyseverfahren
- 592pagine
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Der Faktor Mensch spielt im Arbeitsalltag eine nicht zu unterschätzende Rolle: Unzufriedenheit, sinkende Motivation und mangelnde Akzeptanz von organisatorischen oder technischen Lösungen können den Arbeitsablauf stark beeinträchtigen und müssen bei der Analyse und Gestaltung von Organisation und Technik stärker berücksichtigt werden. Diese Forderung wird inzwischen auch in einschlägigen Regelwerken formuliert (DIN-Normen, VDI-Richtlinien, EG-Richtlinie zur Bildschirmarbeit). In der Praxis kommt dies häufig zu kurz. Konkrete, praxisorientierte Analyse-Instrumente sind für Praktikerinnen und Praktiker kaum zu überblicken. Das vorliegende Handbuch schafft Abhilfe: Es ermöglicht eine Übersicht über die wichtigsten deutschsprachigen Verfahren der psychologischen Arbeitsanalyse. Verfahren, die sich auch unter praktischen Bedingungen bewährt haben (z. B. in Produktion und Fertigung, Büro, Verwaltung, Krankenhaus), werden in bezug auf bestimmte Bereiche - u. a. Arbeitsgestaltung, Sicherheitsdiagnose, Belastung am Arbeitsplatz, Technikgestaltung, Personalplanung - verglichen und beurteilt. Eine einheitliche Gliederung sowie praktische Beispiele erleichtern die Übersicht.
Mehrfachbelastungen am Arbeitsplatz, das heisst die beständige Kombination mehrerer Belastungsfaktoren, sind typisch für industrielle Arbeitstätigkeiten. Trotzdem gibt es nur wenige theoretische und empirische Arbeiten im Bereich der Belastungs- und Stressforschung, die diesen Tatbestand ausreichend berücksichtigen. Diesem Problem soll die hier vorliegende Felduntersuchung von Arbeitsplätzen der Metallindustrie Rechnung tragen. Mit Hilfe der Kombination aktuarischer Analysen mit clusteranalytischen Verfahren werden typische industrielle Belastungskonstellationen aufgedeckt und spezifische Zusammenhänge dieser mit Merkmalen der psychosozialen Gesundheit gezeigt. Die Ergebnisse lassen sich auf dem Hintergrund neuerer stresstheoretischer Überlegungen interpretieren.