„. und dann lege ich mich ganz behutsam, beinahe andächtig, in das weiche Federbett, kuschle mich ein und schließe die Augen. Ich fühle mich beschützt, geborgen. Ich bin zu Hause.“ So endet der Bericht von Hildegard Rauschenbach über Ihre Verschleppung nach Sibirien in ihrem Buch „Von Pillkallen nach Schadrinsk“. Aber wie ging es weiter? Wie war der Neuanfang im zerstörten Berlin mit den großen und kleinen Schwierigkeiten, die die Nachkriegszeit bereit hielt? In „Marjellchen wird Berlinerin“ beschreibt Hildegard Rauschenbach eindrücklich und persönlich das Leben in Berlin von Ihrer Rückkehr aus Sibirien im Jahr 1948 bis zum Fall der Mauer 1989. Und trotz der Herausforderungen des Neubeginns sind die Gedanken auch oft in der alten Heimat.
Hildegard Rauschenbach Libri






Marjellchen plachandert wieder
Erzählungen, Kochrezepte, Sprichwörter
Marjellchen plachandert wieder: In diesem Buch nimmt Hildegard Rauschenbach den Leser in ihr verlorenes Kindheitsparadies an der Scheschuppe mit, zeichnet bildhaft das Leben auf dem Bauernhof nach, erzählt von Spielen und vom „Schlorrengymnasium“, aber auch von den mit zunehmenden Alter anfallenden Pflichten, die ein Bauernhof damals erforderte. In einem Abschnitt „Bunte Nuschtchen“, das bei den Ostpreußen für Allerlei steht, präsentiert die Autorin eigene Sketche (die von ihrer ostpreußischen Plattgruppe bereits aufgeführt wurden), Spiele bei Kindergeburtstagen und in der Schule, in Geschichten eingebundene ostpreußische Kochrezepte, Sprüche aus früheren Poesiealben, ostpreußische Sprichwörter, Redensarten und noch ein Pungelchen anderes Interessantes.
Dies ist das zweite Buch von Hildegard Rauschenbach zwischen den beiden Bänden „Zuhause in Pillkallen“ und „Marjellchen wird Berlinerin“. Hier schildert sie die bewegenden Umstände des Lagerlebens in Sibirien, die sie am eigenen Leib erfahren musste: „Unser Leben in Sibirien war geprägt von Entbehrungen, Schwerstarbeit, Ungeziefer, Kälte, Verzweiflung und dem immerwährenden Hunger – wir wurden nie, nie satt. Sehr oft konnten wir vor Hunger nicht einschlafen, obwohl wir von der schweren Arbeit total erschöpft waren. Hoffnungslosigkeit griff um sich, viele von uns fürchteten, die Heimat nicht mehr wiederzusehen.“
Vergeben ja, vergessen nie
- 192pagine
- 7 ore di lettura
Koddrig und lustig
- 176pagine
- 7 ore di lettura
„Koddrig und lustig“ antwortet der Ostpreuße auf die Frage: „Na, wie geht’s?“ So vergnüglich wie es die im Kreis Pillkallen/Ostpreußen geborene und aufgewachsene Hildegard Rauschenbach hier in dem ihr eigenen flotten Stil schildert, kann Zeitgeschehen sein; woran nicht zuletzt die Verwendung des ostpreußischen Dialekts, ostpreußischer Ausdrücke und Redewendungen ihren Anteil hat.
In dem Buch „Zuhause in Pillkallen“ beschreibt Hildegard Rauschenbach in den Dorfgeschichten ihre Kindheit und Jugend. Ursprünglich sollte der Titel „Zuhause in Dickschen“ nach ihrem Geburtsort heißen, doch dann wählte sie die Kreisstadt Pillkallen, da die Stadt mit den vier „L“ ungleich bekannter ist. Ihre Erlebnisse aus dieser Zeit, Erinnerungen an alte Gehöfte mit ihren Menschen, an heiße Sommertage mit tosenden Gewittern, an kalte Winter mit meterhohen Schneeverwehungen, an tiefe Wälder, in denen Blaubeeren und Pilze gesammelt wurden, lassen die Vergangenheit wieder lebendig werden.

