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Cornelia Essner

    Deutsche Afrikareisende im neunzehnten Jahrhundert
    Schädel, Steine und Studenten
    Die "Nürnberger Gesetze" oder die Verwaltung des Rassenwahns 1933 - 1945
    Antisemitische Bruchstücke
    • Schädel, Steine und Studenten

      Der vielschichtige Anthropologe Felix von Luschan (1854-1924)

      Felix von Luschan, einst als angesehener „Universalgelehrter“ betrachtet, wird heute im Kontext postkolonialer Debatten als rassistischer Sammler von „human remains“ und ethnographischen Objekten aus kolonialen Kontexten kritisiert. Diese biografische Skizze, die auch seine Frau Emma würdigt, basiert auf seinem Nachlass und dem Briefwechsel mit vielen Zeitgenossen. Sie zeichnet das facettenreiche Bild eines Forschers, der gerne als Archäologe des Orients gearbeitet hätte, jedoch lange die Leitung des Berliner Völkerkunde-Museums innehatte, bevor er einen Lehrstuhl für Anthropologie erhielt. Diese Disziplin untersuchte die Entwicklung des Menschen in Raum und Zeit und unterschied sich damit deutlich von der Rassenkunde des „Dritten Reichs“. Durch Messungen an Schädeln und Köpfen wurde eine Fülle an Daten produziert, deren Auswertung oft spekulativ blieb, da die Gewissheiten der modernen Paläogenetik fehlten. Obwohl Luschan ein Kolonialist war und dem linken Flügel der Eugenikbewegung angehörte, trat er als Anthropologe gegen die nordische Rassenlehre und Antisemitismus ein, die die Ideologie des „Dritten Reiches“ prägten. Diese scharfsinnige Studie bietet neue Einblicke in koloniale, rassistische und eugenische Diskurse und liefert eine historische Grundlage für aktuelle postkoloniale Debatten.

      Schädel, Steine und Studenten