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Christine Wand Wittkowski

    Wolfram von Eschenbach und Hartmann von Aue
    Briefe im Mittelalter
    Elegant - kultiviert - beschränkt
    • 2016

      Elegant - kultiviert - beschränkt

      Höfische Kultur im Mittelalter

      Zur Schau getragene Kultiviertheit amüsiert, wenn sie lebensfremd erscheint. Sie ärgert, wenn sie hochnäsig wirkt, und sie stößt auf Ablehnung, wenn sie sich als trügerischer Schein erweist. Die höfische Kultur des Mittelalters aber gilt als wichtiger Schritt menschlicher Zivilisation auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft. Doch in Anbetracht der historischen Realität erweist sich die höfische Vorstellungswelt nicht selten als beschränkt, realitätsblind und naiv. Das Buch lädt ein zu einem kulturkritischen Streifzug durch die mittelalterliche höfische Kultur. Es geht um Macht und Liebe, um Phantasie und Karriere.

      Elegant - kultiviert - beschränkt
    • 2000

      Mittelalterliche Briefe in deutscher Sprache werden oft als unpersönlich und stereotyp wahrgenommen. Diese Arbeit widerlegt dieses Vorurteil und zeigt, dass die untersuchten deutschsprachigen Briefe des Mittelalters eine entwickelte Briefkunst und -kultur in der Volkssprache belegen, die neben lateinischen Briefen bestehen kann. Liebesbriefe, religiöse und kulturprogrammatische Briefe sowie Briefe im Roman verdeutlichen, wie Autoren gezielt die Merkmale des Briefs nutzen. Im religiösen Kontext wird der personale Bezug der Mitteilung hervorgehoben, was die Bedeutung des Individuums im religiösen Leben der Zeit dokumentiert. Andere Autoren verwenden den dialogischen Charakter der Briefform, um die Aktualität ihrer kulturellen Programme zu betonen. Liebesbriefe bieten eine besondere Form der Gesprächssimulation: Die direkte Ansprache an den geliebten Partner verwandelt das Lesen in ein unmittelbares Liebeserlebnis. Trotz der Annahme von „Unfreiheit“ im mittelalterlichen Brief nehmen Liebesbriefschreiber formale Freiheiten in Anspruch und verzichten teilweise auf konventionelle Strukturen. Insgesamt wird ein neues Bild vom deutschen Brief im Mittelalter gezeichnet, das die Vielfalt und Kreativität dieser Textsorte betont.

      Briefe im Mittelalter
    • 1989

      Wolfram von Eschenbach und Hartmann von Aue

      Literarische Reaktionen auf Hartmann im "Parzival"

      Wolframs Interesse am Werk Hartmanns ist unübersehbar: In seinem Parzival benutzt Wolfram Namen, Motive und Ereignisse, die bereits in Hartmanns Romanen Vorkommen. Die Art und Weise, in der Wolfram auf Hartmanns Texte anspielt, lässt eine detaillierte Auseinandersetzung des Parzival-Autors mit schriftlichen (deutschen und französischen) Vorlagen erkennen. Wolframs Rückgriff auf Hartmanns Romane führt jedoch nicht zu einer inhaltlichen, sinnsteigernden Diskussion von Hartmanns Werk, sondern ist ganz auf seinen eigenen Roman bezogen. Die Funktion der Hartmann-Anspielungen liegt im Aufbau einer werkübergreifenden Erzählwelt, die auffälligerweise durch gezielt provozierte Widersprüche in sich brüchig ist: „Die in ihr angelegte Spannung infolge ihrer suggestiven (Konsistenz des Erzählten) und distanzierenden Wirkung (Fiktionsbrechungen bzw. Irritationen) dient einer angemessenen Rezeption des mit utopischen Zügen versehenen Romans; sie beinhaltet gleichzeitig eine poetologische Aussage: Wolfram reflektiert zur Einsicht eines größeren Publikumskreises im Aufbau einer werkübergreifenden Erzählwelt deren Fiktionalität.“ Der Autor rechnet also mit einem bereits entwickelten Fiktionsbewusstsein seines Publikums.

      Wolfram von Eschenbach und Hartmann von Aue