Basel hat einen beeindruckenden Totentanzaltar, geschaffen von Jean Tinguely, der sowohl faszinierend schön als auch abstoßend ist und das Potenzial hat, eine bedeutende europäische Sehenswürdigkeit zu werden. In seinem Werk „Mengele Totentanz“ thematisiert Tinguely das düstere Ereignis des Holocausts und ruft mit den Begriffen „Mengele“ und „Totentanz“ Erinnerungen an die NS-Vernichtungsmedizin und das Massensterben hervor. Als kinetischer Künstler nutzt Tinguely die Maschine als Metapher, um das „Räderwerk des Bösen“ darzustellen. Die Autorin analysiert die Skulpturen des Mengele-Ensembles detailliert und berücksichtigt dabei sowohl formale als auch ikonographische Aspekte. Diese Betrachtungen eröffnen aufschlussreiche Parallelen zu relevanten geschichtswissenschaftlichen und soziologischen Themen wie Mittäterschaft, Gewalt und Destruktivität. Der Mengele Totentanz wird so zu einem bedeutenden Beitrag zur Erinnerungskultur. Darüber hinaus untersucht die Studie auch Vorbilder aus der Totentanztradition und beleuchtet das Verhältnis von Konstanz und Wandel bei der Adaption dieses makabren Themas.
Barbara Weyandt Libri
![Die Pfarrkirche S[ank]t Martin zu Gersheim-Medelsheim im Bliesgau](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)

