«Dieses nackte book in progress ; dessen Cover aus einem simplen Kleber besteht ; zeigt prozesshaft die Arbeit des Büchermachens selbst und entstand in einer beispielhaften Zusammenarbeit zwischen Buchgestalter und Diplomklasse der HGKZ. Da das Budget die Realisation des ursprünglichen Konzeptes nicht erlaubte ; die diversen ; individuell gestalteten Dossiers auf unterschiedliche Papiere zu drucken ; wurden diese samt Fadenkreuzen und weiteren drucktechnischen Angaben auf einheitliches Papier gedruckt ; und zwar so ; dass jedes einzelne Projekt vom Buchbetrachter selber ausgeschnitten und fertiggestellt werden kann» ; schreibt Patrik Frey im Jurybericht zum Wettbewerb «Die schönsten Schweizer Bücher 2001».
Georg Rutishauser Libri






Druck und Dynamik in den oberen Harnwegen
Bewegungs- und Transportvorgänge im Nierenbecken und Harnleiter unter Berücksichtigung klinischer und tierexperimenteller Untersuchungsergebnisse
InhaltsverzeichnisI. Klinisch anwendbare Methoden zur funktionellen Beurteilung der oberen Harnwege.1. Die direkte Beobachtung der Ureterenostien.2. Die Röntgenkontrastdarstellung.3. Die Elektromyographie.4. Die manometrische Untersuchung.5. Diskussion und Schlußfolgerungen.II. Terminologie der elektromanometrischen Harnwegsuntersuchung.III. Technik und klinische Durchführung.1. Technik.2. Klinische Durchführung.IV. Das elektromanometrische Kurvenbild der Peristaltik im gesunden Harnleiter und Nierenbecken.1. Anatomische und histologische Vorbemerkungen.2. Die normale pyelo-ureterale Dynamik.V. Die Beeinflussung der Harnwegsdynamik durch physiologische Faktoren.1. Körperhaltung.2. Blaseninhalt.3. Miktion.4. Diskussion und Schlußfolgerungen.VI. Die Beeinflussung der Harnwegsdynamik durch die Diurese.1. Allgemeines.2. Tierversuche.3. Klinische Untersuchungen.4. Diskussion.VII. Die Beeinflussung der Harnwegsdynamik durch Pharmaca.2. Pharmacawirkung am Harnleiter bei freiem Urin fluß.3. Pharmacawirkung am gestauten Ureter.VIII. Die Harnwegsdynamik unter pathologischen Bedingungen.1. Die Harnwegsdynamik bei akuter Stauung.2. Die Harnwegsdynamik bei chronischer Stauung.3. Harnwegsdynamik bei Mißbildungen.4. Die Harnwegsdynamik nach chirurgischen Eingriffen.5. Die Harnwegsdynamik bei entzündlichen Erkrankungen.6. Die Harnwegsdynamik bei neurogener Dysfunktion der Blase.IX. Zusammenfassung.Literatur.
«Mittels einer exemplarischen typografischen Arbeit wird hier ein kunstvolles semantisches Spiel mit den Botschaften kommerzieller Werbung getrieben. Ein Künstlerbuch mit philosophischem Anspruch ; ohne jeden Kompromiss realisiert» ; schreibt Patrick Frey im Jurybericht des Wettbewerbs «Die schönsten Schweizer Bücher 2000». Die Publikation «Museum für zeitgenössische Kunst» ist ein Produkt des fiktiven Museums für zeitgenössische Kunst. Das Museum konstituiert sich in der Exposition zusammengetragener und vielfältig gesampelter Kommentare darüber was zeitgenössische Kunst ist und was sie sein soll. Rutishauser/Kuhn schreiben – nicht unkritisch – zu ihrem Projekt: «Bei vermeintlicher Präzision sind die Auftritte des Museums für zeitgenössische Kunst reiner Zufall ; vielleicht sind sie auch das Resultat einer unbewussten ; unmittelbaren Ästhetisierung eines wissenschaftlich anmutenden Prozesses. Die Arbeiten überzeugen aber bei virtuoser Handhabung der verwendeten Medien vor allem durch die Komplexität der Struktur und durch die technische Präzision der Umsetzung. Diese Kunst interessiert eigentlich nichts Spezifisches ; oder dann alles ; sie entwindet sich dem Setzungscharakter des Ästhetischen ; sie wirkt karg und der Kontext konstruiert ; so dass die Präsenz der Arbeiten effektiv zum willkürlichen Zusammentreffen gerät.»
Die Publikation «Inhalt und Form (ID 5 bis 28)» vereint Werkkatalog und Künstlerheft. Formal und inhaltlich wird das Heft selbst zum Werk und ist somit ein integraler Bestandteil der gleichnamigen Ausstellung im Kunstmuseum des Kantons Thurgau in der Kartause Ittingen. Thomas Feuersteins Aussagen zur Arbeit, insbesondere zu den Performances von Rutishauser/Kuhn, gelten auch für diese Publikation: Der Text verliert seine kalkulierbare Wirkung, wird multidimensional und macht den Leser zum Autor. Der Polylog ersetzt den Monolog, wodurch ein befreites, häretisches Sprechen entsteht. Es entsteht der Eindruck, dass nicht einzelne Subjekte sprechen, sondern die Sprache selbst zu einem autogenerativen Algorithmus wird. Sprache mutiert zu einem Virus, das unsere Wahrnehmung der Welt und unser Selbst konstituiert und unser Denken formt. Die Leser und Schreiber bewegen sich nicht linear von einer Bedeutung zur nächsten, sondern falten die Schrift von der Fläche in den Raum. Sie entwerfen eine neue Topologie von Sprache und Schrift, die Zeichen und Symbole multidimensional buchstabiert und deren Bedeutungen nicht einer irreversiblen Ordnung unterliegen. Die Zerlegung der Sprache in ihre Elemente, gefolgt von chaotischen Rekombinationen, wird zu einem Versuch einer topologischen Neuordnung, bei der Zeichen über ihre lineare Abbildtreue hinaus auf holografische Sinnhorizonte weisen.
Kein Wort zuviel! - Wer unter Zeitdruck auf die Prüfung lernen muß, wer schnell die wichtigsten Fakten nachschlagen will und wer die Sicherheit einer soliden Gedächtnisstütze im Bücherregal schätzt, für den ist „der Rutishauser“ ein Glücksgriff. Souverän ist es dem anerkannten Autor gelungen, aus der Fülle urologischen Wissens das absolut Wesentliche herauszufiltern. Klar strukturiert, durch Merksätze gewichtet, mit eindrucksvollen Bildern und Kasuistiken illustriert, vermittelt das Taschenlehrbuch alles, was man wissen sollte, auch wenn man nicht Urologe werden möchte.
Über eineinhalb Jahre hinweg zeigten Teresa Peverelli ; Jan Kaeser und Philipp Frei in denselben Räumen an der Wassergasse in St. Gallen nacheinander eigene gestalterische Positionen. Die gewählten alten Wohnräume werden in ihrer Geschichte ; ihrer architektonischen Ausrichtung und ihrer örtlichen Gegebenheit untersucht. Bei allen drei Künstlern lässt sich das Prinzip des Modellierens erkennen ; bezogen auf die Architektur wie auch auf die Eingriffe des Vorangehenden. Nach jeder Schaffensperiode werden die Räume für Besucherinnen und Besucher geöffnet ; um diese in Gesprächen in die Auseinandersetzung miteinzubeziehen. Die in der vorliegenden Publikation zusammengetragenen Texte und Bilder machen erfahrbar ; wie sich Lebens- und Kunsträume vermischen und wie sie gegenseitig ineinander weiterwirken.
Der Tafelsatz ; eine frühe Arbeit von Rutishauser/Kuhn ; versammelt auf 8 Manifesttafeln 8 Maximen zu deren künstlerischer Arbeit. «wir stellen TEXT her. wir bewegen uns in ; nicht über der SPRACHE. wir urteilen nicht über die wörter ; wir stellen sie dar. primär interessiert uns nicht die deutung der sprache ; sondern deren WAHRNEHMUNG. uns interessiert die struktur der sprache ; erst dann ihre idee.» Nach Grundsätzen wie diesem ist nicht nur das Werk des Künstlerduos entstanden ; sondern auch Publikationen wie die vorliegende. Indem vereinzelte ; aus einem grösseren Zusammenhang losgelöste Maximen in den Raum gestellt werden ; beginnen sie sich auf alles – oder dann eben auf nichts – zu beziehen und verlieren ihre Bedeutung. Nur so – eine weitere Maxime – sind sie wieder brauchbar: sinnentleert neutral.