Mila Schrader Libri






Der Tante-Emma-Laden war bis zu seinem langsamen Verschwinden in den 1970er Jahren unverwechselbar: Eine Warenfülle, die sich in zimmerhohen Regalen präsentierte, eine lange Theke mit Waage und Registrierkasse, unverpackte Ware in Fässern, Säcken und Schubladen, die in kleinen Mengen verkauft wurden. Das Sortiment war breit gefächert. Lebensmittel für den täglichen Bedarf, aber auch Kolonialwaren wie Kaffee, Tee und Gewürze, dazu die notwendigsten Haushaltswaren wie Gummistiefel, Besen, Mausfallen und vieles mehr. Schon vor der Zeit der Supermärkte mit Selbstbedienung und Einkaufskörben hatten ihre Betreiber – Tante Emma oder auch Onkel Fritz oder in jüngster Zeit Onkel Yussuf – nicht selten einen schweren Stand. Ein informativer und zugleich wehmütiger Rückblick auf mehr als 100 Jahre Einzelhandel in Stadt und Land. Mit Denkanstößen für eine Wiederbelebung des Tante-Emma-Ladens, etwa in Form von Nachbarschaftsläden.
Die menschliche Notdurft fordert tagtäglich ihr Recht, und jede Zeit und jede Kultur hatte hierfür andere Lösungen parat. Das Wasserklosett ist anders als oftmals behauptet keine Erfindung der Moderne, sondern war bereits in antiken Hochkulturen bekannt. Man thronte nicht nur auf hölzernen Brillen und Donnerbalken, sondern auch auf marmornen Sitzen und edlen Folianten. Die Entwicklung ging von Vase und Nachttopf über Leibstuhl und Plumpsklo zu den Spülklosetts im heutigen Wellnessbad. Komfort und Bequemlichkeit, Hygiene und Entsorgung, Schamhaftigkeit oder geselliges Beisammensein bestimmten den Ort und die bauliche Ausführung dieser Lokalität, für die es Hunderte an Bezeichnungen gibt. Die Autorin schildert in einem bau- und kulturgeschichtlichen Rückblick die vielen interessanten Facetten, die es rund um das Thema Plumpsklo zu entdecken gibt.
'Patina: Modetrend und wissenschaftliches Phänomen' Der Begriff der Patina gehört zu den am weitesten verbreiteten Begriffen in der Beschreibung von alten Baustoffen, Oberflächen, Gebrauchsgegenständen, Kunstobjekten und Antiquitäten, ist aber auch in der Denkmalpflege und Restaurierungspraxis ein Thema. Er versucht eine Ausstrahlung einzufangen, die sich jeder objektiven Definition entzieht. Patina bürgt für Einmaligkeit und die historische Authentizität des Alters und der Nutzung, sie hat sich ganz individuell entwickelt und stellt sich jedem Betrachter anders dar. Ihr Reiz ist so groß, dass es immer wieder verlockend ist, Patina künstlich herzustellen. Gebrauchsspuren und Materialveränderungen wie Rost und abblätternde Farbe werden von den einen als Schönheit erlebt, für die anderen sind sie Verschmutzung und beginnender Verfall, dem man sofort begegnen muss. Eine spannende Thematik zwischen chemisch-physikalischen Prozessen, individuellen Spuren der Zeit und den Verlockungen der illusionistischen Handwerkskunst.
'Das Bauwissen unserer Vorfahren in der Fachsprache von heute' Im Bereich des modernen Bauwesens, der Architektur und der Kunstgeschichte gibt es zahlreiche Sachlexika und illustrierte Wörterbücher, die den fachlichen Einstieg in diese Themengebiete erleichtern. Wer sich jedoch mit historischen Baustoffen und deren traditioneller handwerklichen Verwendung vertraut machen möchte, suchte bisher vergebens nach einem entsprechenden Lexikon. Das Bauhistorische Lexikon erklärt mit über 700 Abbildungen 3800 Stichworte rund um historische Baustoffe, Bauweisen und Architekturdetails, so dass Begriffe wie Adobe, Büge, Feldbrandziegel, Kronendeckung, Besenputz und Sgraffito keine Geheimsprache mehr sind. Es ist Architekten, die historische Bausubstanz sanieren, ebenso nützlich wie Bauhandwerkern, die Reparaturmaßnahmen im Bestand ausführen. Auch Bauherren, die geerbte Bausubstanz erhalten wollen, Studenten der Denkmalpflege und Baugeschichte sowie historische Baustoffhändler finden hier kompetente Antworten.
Die Dorfschule Hinter den Höfen 7 ist die dritte und letzte Schule von Hösseringen. Der Neubau wurde am 4. August 1937 begonnen und 1938 eingeweiht, 1950 erfolgte der Anbau eines zweiten Klassenzimmers. Im Jahr 1972 beendete die Gebietsreform die Eigenständigkeit der Hösseringer Dorfschule. Letzter Schultag der Außenschule war der 25. Juni 1975. Seit 1988 bewohnt Mila Schrader mit ihrer Familie dieses Haus. Sie renovierte die Alte Schule mit Rücksicht auf die historische Bausubstanz und schuf einen naturnahen Garten mit vielen Facetten. Seit Mai 2004 laden die ehemaligen Klassenräume als Dorfcafé mit Buch und Antik zum Verweilen ein: als Erlebnisort für schulische, dörfliche und regionale Erinnerungen, als Ort der Muße mit Büchern sowie als Beispiel für sensibles Bauen mit historischen und traditionellen Baustoffen.
Adressleitfaden und Ratgeber für Altbausanierung und exklusives Bauen
- 503pagine
- 18 ore di lettura
Sie besitzen ein altes Haus oder planen eines zu erwerben? Die Vielfalt zum Wohlfühlen ist groß, von der Villa bis zum Bauernhaus, von der Schmiede bis zur Schule, vom ortsprägenden Denkmal bis zum einfachen Haus auf dem Land. Als Hausbesitzer, Architekt, Denkmalschützer oder Handwerker wollen Sie bei der Restaurierung sensibel mit der historischen Bausubstanz umgehen und dabei qualifizierte Handwerksarbeit fordern und fördern. Es gilt, vorgefundene Bausünden zu beseitigen, Bauschäden zu erkennen, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Dieser Adressleitfaden mit rund 2600 Adressen ist ein wichtiger Baustein auf Ihrem Weg. Er ermöglicht Erfahrungsaustausch und Markttransparenz. Mit seinen einführenden Texten vermittelt er u. a. die Vielfalt historischer Baustoffe, die Aufgaben und Zielsetzungen von Handwerk, Denkmalpflege, Vereinen und Spezialisten und vieles mehr.
Jedes Bauwerk hat seinen individuellen Charakter, geprägt durch Standort, Bauzeit, Erbauer, Baustoffe und deren Verarbeitung. Landschaften entwickeln spezifische Bauweisen, die sich über Jahrhunderte entfalten. Die industrielle Produktion und das Wachstum der Städte haben diese Grenzen jedoch verwischt. Es ist spannend, Baudetails nachzuspüren, sie zu erkennen und zu erhalten, während man Respekt für historische Werte zeigt. Dieser Band widmet sich einer Mahl- und Sägemühle, die bereits um 1550 als Mühlenstandort in Blenhorst an der Weser erwähnt wurde. 1769 wurde eine Sägemühle an die Ölmühle angegliedert, die 1876 mit einem gusseisernen Horizontalsägegatter ausgestattet wurde, das heute noch als funktionsfähiges technisches Denkmal dient. 1780 wurde die Ölmühle in eine Kornmühle umgebaut, ausgestattet mit zwei mächtigen, oberschlächtigen hölzernen Wasserrädern. 1908 modernisierte man die Mühle zu einer industriellen Anlage. Bis 1960 war sie aktiv, danach folgte der Verfall, bis Werner Evers 1988 seine Liebe zur Wassermühle entdeckte. Mit Unterstützung von Enthusiasten und Sponsoren erweckte er sie zu neuem Leben. Dieser Band ist ein Rückblick auf traditionelle Mühlentechnik und ein Zeugnis für privates Engagement in der Denkmalpflege.
'Erhaltung von Kulturgut und Schonung von Ressourcen' Im Frühjahr 1992 gründeten 14 Firmen in Deutschland den 'Unternehmerverband Historische Baustoffe e. V.' mit Sitz in St. Georgen im Schwarzwald, um der groß angelegten Vernichtung von historischen Baustoffen entgegenzuwirken. Inzwischen ist der Verband auf 42 Mitglieder angewachsen. 1995 gab Mila Schrader von der Edition: anderweit die 1. Auflage dieses in der Presse viel beachteten Buches heraus, das erstmals der Thematik der Zweitverwendung von historischen Baumaterialien gewidmet war. Im Anschluss an eine einführende Materialkunde wird anhand von 42 individuellen Porträts der Mitglieder des Verbands die Vielfalt der historischen Baumaterialien, ihre Sicherstellung, Bearbeitung, Lagerung und Wiederverwendung dokumentiert. Damit soll dieses Handbuch alle Hausbesitzer, Bauherren, Handwerker, Architekten und Träumer ermutigen, alte Baustubstanz zu erhalten und wiederzuverwenden. Die vorliegende 5. Auflage zeigt ein wachsendes Interesse daran.
Der umbaute Raum, der den Menschen Sicherheit und Intimität gibt, muss mit Licht und Luft versorgt werden. Die ersten Fenster waren klein. Auf die Dauer konnte sich nur Glas als lichtdurchlässiger Wandabschluss behaupten, dessen Entwicklung durch Butzenglas, Mondglas, Zylinderglas, Streckglas, Floatglas und Isolierglas gekennzeichnet ist. Auch die Fensterbeschläge wandelten sich mit den neuen Aufgaben. Hinzu kamen strenge Architekturregeln für die Fensteranordnung, gepaart mit fenstertechnischen, regionalen Besonderheiten. Obwohl Fenster durch ihre Anzahl und Anordnung äußerst fassadenprägend sind, geht man mit ihnen heute bei Umbauten relativ sorglos um. Nicht Wegwerfen und Neuanfertigung heißt daher die Devise, sondern schonende Reparatur sowie Wiederverwendung geborgener, historischer Bausubstanz. Dieser fünfte Materialleitfaden der Edition :anderweit Verlag GmbH ist für alle Freunde und Liebhaber des historischen Bauens und des Renovierens alter Bausubstanz ein unentbehrlicher Leitfaden zu fragen der Architektur, des Handwerks und der stilistischen Einordnung. Ob historisches Kastenfenster oder barockes Kreuzstockfenster, ob das Galgenfenster des Historismus oder die Buntglaskunstwerke des Jugendstils, ob einfach Drehstangenriegel oder Basküleverschlüsse, ob Butzen- oder Mondglas, Ätzglas oder Rillenglas, hier erfahren alle Leser Details und Entstehung. Im Anhang Glossar, Adressen von Spezialisten u.v.m.