Dispositio
- 144pagine
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Der Sammelband ist der erste der neuen Schriftenreihe des Europäischen Romanik Zentrums e. V. (ERZ), einem An-Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit Sitz an der Merseburger Domklausur. Er trägt den Reihentitel „More Romano“. Die Publikation „Romanik in Europa. Kommunikation - Tradition - Rezeption“ beinhaltet nebest einem einführenden Vorwort neun fachwissenschaftliche Beiträge zur Architektur- und Kunstgeschichte der romanischen Stilepoche. Diese werden in der handlichen und gut bebilderten Publikation, die wichtige Einblicke in die Geschichte der Erforschung der romanischen Stilepoche bietet und darüber hinaus neue Forschungsergebnisse präsentiert, dem Publikum zugänglich gemacht. Sie sind ein Resultat verschiedener Tagungen, die das ERZ seit seiner Gründung durchgeführt hat. Dabei wurden offene Fragen zur romanischen Kunst erörtert, und für den vorliegenden Band der neuen Reihe „More Romano“ wurden Beiträge von Nachwuchswissenschaftlern und Mitgliedern des Internationalen wissenschaftlichen Beitrats des ERZ ausgewählt, die Grundlegendes für die künftige Arbeit des Zentrums zum Thema hatten oder im Hinblick auf die Leitthemen des Zentrums zum Ensemble im romanischen Kirchenbau sowie zu Begriff und Geschichte der Romanik standen.
Wilhelm Vöge (1868–1952) gilt nicht nur als Entdecker ganzer Kontinente auf der kunsthistorischen Landkarte, wie es Willibald Sauerländer formulierte, er hinterließ auch vielfältige methodische Anregungen. Der Band versammelt die Beiträge der Internationalen Tagung in Schulpforte zu neueren Forschungen und zur aktuellen Positionsbestimmung des in Ballenstedt verstorbenen Kunsthistorikers.
Neuere Forschungen
Der Sammelband behandelt u. a. Graf Günther XLI. von Schwarzburg und seine Residenz, den Wolfgangbau des Bernburger Schlosses, Inventare des Grünen Schlosses Weimar (zweite Hälfte 16. Jh.), Reliquiensammlungen als Teil fürstlicher Repräsentation, Höfe und Residenzen fürstlicher Witwen in Sachsen (15.–17. Jh.) sowie die Bedeutung von Universitätsgebäuden als Medium der visuell-räumlichen Kommunikation in der Residenzstadt. Der Band eröffnet die neue Reihe »Junges Forum Leucorea«, die als ein Forum für aktuelle Forschungsfragen und Ergebnisse der Graduiertenarbeit dienen soll. In Planung sind »Fundamentalismus. Vom Reiz des Einfachen in Religion, Politik und Wissen« und »Über Universität und Studium. Philipp Melanchthons Bildungs- und Studienreform«.
Die Veränderungen in Wittenberg, besonders im Hinblick auf das bevorstehende Jubiläum, spiegeln sich nicht nur in Neubauten, sondern auch in der Erhaltung bestehender Gebäude wider. Während der erste Band unserer Publikationsreihe den Neubau des Südflügels des Schlosses thematisierte, fokussiert dieser Band auf die Wittenberger Stadtkirche St. Marien, ein Denkmal von überregionaler Bedeutung und UNESCO-Welterbestätte. Die umfangreichen Sanierungen der Kirche waren nicht nur anlässlich des Reformationsjubiläums notwendig, sondern auch aufgrund des baulichen Zustands dringend erforderlich. Neben der baulichen Hülle sind es die neuartigen geistigen Inhalte, die hier präsentiert werden, wie der Reformationsaltar von Lucas Cranach d. Ä. und d. J. sowie die Epitaphien bedeutender Reformatoren. Persönlichkeiten wie Johannes Bugenhagen und Martin Luther selbst prägten diesen Ort. Die Veränderungen an der Stadtkirche, sowohl äußerlich als auch innerlich, fanden im Blick der Öffentlichkeit statt, was eine Auseinandersetzung mit bürgerschaftlicher Kritik erforderte. Um den Bürgern Antworten auf ihre Fragen zu geben und über die neuesten Forschungsergebnisse zu berichten, fand am 25. November 2013 ein interdisziplinäres Kolloquium statt, das in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas organisiert wurde. Dank gebührt den beteiligten Institutionen und den Forschern, die zur Aufarbeitung der Bau-, Kunst- u
Archäologie in Sachsen-Anhalt / Archäologie in Wittenberg I Das Schloss des Kurfürsten und der Beginn der frühneuzeitlichen Stadtbefestigung von Wittenberg
Der 1170 als romanische Basilika geweihte Dom St. Marien in Havelberg gehört zu den ältesten Kirchenbauten östlich der Elbe. Durch seinen gotischen Umbau nach dem Brand 1279 vereinigt er die beiden mittelalterlichen Baustile der Romanik und Gotik auf eindrucksvolle Weise. Die Klosteranlage aus dem 12. bis 14. Jahrhundert ergänzt das imposant auf einer Anhöhe über der Havel gelegene Bauwerk. Die interessante Baugeschichte und hochwertige Ausstattung beschäftigt seit Jahrzehnten Kunsthistoriker und Bauforscher. Im vorliegenden Sammelband präsentieren sie überraschende neue Ergebnisse, stellen aber auch ungeklärte Probleme zur Diskussion. Die Beiträge widmen sich historischen, kunstgeschichtlichen und denkmalpflegerischen Fragestellungen. Geschichte, Architektur und Ausstattung des Havelberger Domes werden in ihrer Wechselbeziehung und Ausstrahlung auf die Region erstmals beleuchtet und diskutiert.
Diese Einführung zeigt wie Bauformen und Bautypen von der Antike bis zur Neuzeit entstehen und vermittelt die entsprechende Fachterminologie. So kann der Leser ein Grundverständnis für tektonische Problemstellungen quer durch die Jahrhunderte entwickeln – vom Modell eines griechischen Tempels um 700 v. Chr. bis zum Hochhaus des Daimler-Benz-Konzerns am Potsdamer Platz in Berlin. Das Buch entstand in der kunsthistorischen Praxis. Es richtet sich an alle Architekturinteressierte, insbesondere aber an Studienanfänger.
Dieses Buch ist das erste umfassende Werk über die Entstehungsbedingungen des mittelalterlichen Maßwerks. Im Fokus stehen die ersten Maßwerkfenster der Kathedrale von Reims und anderer französischer Bauten sowie die Fenster der Liebfrauenkirche in Trier, der Elisabethkirche in Marburg und des Kölner Doms in Deutschland. Leonhard Helten gelingt es, die Form der ersten Maßwerkfenster neu zu definieren, wodurch sich seine Ansätze deutlich von traditionellen Vorstellungen abheben. Ursprünglich war das Maßwerk weniger als Ornament zu betrachten, sondern vielmehr als ein architektonisches Element des Aufrisssystems. Die Wahl der Formen basierte auf einer systematischen Verortung am Bauwerk. In Reims umschließt eine einzige Maßwerkform die gesamte Kathedrale, während in Köln unterschiedliche Maßwerke in ihrer Abstimmung von Seitenschiff zu Obergaden und zwischen Nord- und Südseite präzise aufeinander Bezug nehmen. Diese Beobachtungen ermöglichen Gesetzmäßigkeiten für die Rekonstruktion verlorener Maßwerke. Erst im späten 13. Jahrhundert beginnt das Maßwerk in Deutschland, sich von einem tektonisch bestimmten Aufbau zu einer ornamentalen Form zu entwickeln. Helten integriert zudem die Glasmalerei in die Entstehung des gotischen Maßwerks, was das Werk zu einer grundlegenden Referenz für das mittelalterliche Maßwerk macht – nicht nur für Deutschland.