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Barbara Aulinger

    Kunstgeschichte und Soziologie
    Die Gesellschaft als Kunstwerk
    Vom Gulden zum Euro
    "Dieses Porträt ist ähnlicher als ich"
    Der Maler Lucien C. Kapp zwischen Mur und Mississippi
    • Das Buch befasst sich mit dem ungewohnlichen Werk des 90-jahrigen amerikanischen Malers Lucien C. Kapp, der dem Abstrakten Expressionismus gewissermassen unter dem Radar der Kunstgeschichte eine Brucke ins 21. Jahrhundert geschaffen hat. Es reflektiert seine drei kunstlerischen "Heimaten": Illinois, Japan und die Steiermark, die auf unterschiedliche Weise die Fantasie des Kunstlers zu einer "Verdichtung der Welt" angeregt haben. Uber all die Jahre beschaftigte er sich aber besonders mit den vertriebenen Ureinwohnern der einstigen Mississippi-Kultur: den Illini, den Cahokia und den Menomini. Das Buch bietet ausserdem einen komprimierten Uberblick uber die "Einwanderung" der Abstrakten Kunst in Amerika, nachdem sie von Krieg und Diktatoren aus Europa und Russland vertrieben worden war. Zugleich beleuchtet es die unterschiedlichen Standpunkte von Kunstlern, Kritikern und Kunsthistorikern zur Frage, wer uber Kunst urteilen darf. Schliesslich werden auch die eigenwilligen, oft paradoxen Titel, die Lucien C. Kapp seinen Werken gibt, in eine kurze Geschichte der Titelgebung eingebettet.

      Der Maler Lucien C. Kapp zwischen Mur und Mississippi
    • Porträts von Persönlichkeiten in öffentlichen Institutionen vermitteln mehr als Gesicht und Namen. So auch die vielen Porträts, die die Österreichischen Universitäten seit fast neunzig Jahren von ihren jeweiligen Rektoren anfertigen lassen. Das Buch zeigt die Rektorenporträts aller steirischen Universitäten und erforscht erstmals ihre individuellen und zeitgeschichtlichen Entstehungsbedingungen. Lange Jahre bestimmten die Institutionen, Ministerium und Universität, die Darstellungsweise, (scheiterten allerdings gelegentlich am Eigenwillen der Rektoren). Die Autorin schildert anhand von Archivalien, Interviews und Gesprächen, dass hinter vielen Porträts sehr individuelle Entscheidungen über die Art der Präsentation standen. Nicht zuletzt bestimmte auch die Wahl des Künstlers den Stil des Bildes. Einmalig in Österreich ist die Hängung der Rektorenporträts an der Grazer Karl-Franzens-Universität in der Aula. Diese Besonderheit bildet, wie die Autorin zeigt, in Bezug auf die Disposition der Porträts einen zusätzlichen Parameter. „Dieses Porträt ist ähnlicher als ich“ kritzelte vor 100 Jahren Adolf Loos unter eine Zeichnung von Kokoschka. Der Kommentar zum eigenen Porträt – manchmal ebenso launig wie der Satz von Loos – ist auch der besondere Zugang dieses Buches, das erstmals auf diese Weise die Positionen der Dargestellten untersucht und die Porträts in neuem Licht erscheinen lässt.

      "Dieses Porträt ist ähnlicher als ich"
    • Die Gesellschaft als Kunstwerk

      Fiktion und Methode bei Georg Simmel

      Georg Simmels formale Soziologie, für die er selbst eine bis dato nicht näher bestimmte künstlerische Methode in Anspruch nahm, wird von Barbara Aulinger unter dem methodologischen Aspekt der Kunstgeschichte analysiert. Simmels bemerkenswert häufige Verweise auf Kunst und Kunstgeschichte als Wissenschaft erweisen sich als treibende Kraft seiner Perspektive auf die Gesellschaft „als ob sie ein Kunstwerk wäre“. Simmels Formvorstellung findet sich präfiguriert in der Kunstgeschichte, besonders in den Schriften seines Lehrers Hermann Grimm sowie in den damals aufsehenerregenden Theorien von Conrad Fiedler und Adolf von Hildebrand. Sowohl Simmels Konzept der Form als auch die theoretischen Ansätze der Kunstwissenschaft basieren auf Distanzierung vom Gegenstand und Separierung der „beharrenden Form“ vom „lebendigen Inhalt“. Auch Simmels Bedingungen und Zielvorstellungen für eine Soziologie als autonome Wissenschaft – die Entdeckung „realer Gebilde“ in der Gesellschaft – fanden im kunsthistorischen Konstrukt „Stil“ ihr Vorbild. Der Band gibt einerseits der Soziologie der Jahrhundertwende einen methodologischen Impuls, andererseits eröffnet er der Kunstgeschichte wissenschaftstheoretisch eine neue Dimension.

      Die Gesellschaft als Kunstwerk