Computerstandards und die Theorie öffentlicher Güter
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Eine der bemerkenswertesten Tatsachen des sozialen und wirtschaftlichen Geschehens ist die Allgegenwärtigkeit von Standardisierungen, die aus staatlichen Anordnungen, privaten Übereinkünften und marktlichen Entwicklungen resultieren. Dies wirft für die Wissenschaft das Problem auf, solche Erscheinungen zu erklären. Das vorliegende Werk behandelt eine spezifische Klasse von Produktstandards, nämlich Computerstandards, und fokussiert sich dabei auf Kompatibilitätsstandards für Komponenten von Rechnersystemen. Die Etablierung dieser Standards ist entscheidend für den Markterfolg einzelner Produkte (wie PCs von IBM) und ganzer Unternehmen (wie Microsoft, Intel, Sun Microsystems). Interessanterweise zeigt sich, dass nicht immer die technisch oder preislich führenden Produkte erfolgreich sind, sondern oft diejenigen, die einen Marktstandard setzen konnten. Ziel dieser Arbeit ist es, eine allgemeine Erklärung für das Aufkommen verschiedener Hardware- und Softwarestandards zu entwickeln, anstatt sich auf Einzelfallanalysen zu stützen. Es wird argumentiert, dass die in der Literatur präsentierten Erklärungen häufig unzureichend sind oder sich auf spezielle Faktoren wie Eigentumsrechte und Sponsoring beziehen, die nicht den Anforderungen an eine umfassende Erklärung genügen, wie sie in der modernen Wissenschaftslehre gefordert werden.
