Die Studie untersucht die Problematik der chinesischen Sprache und Schrift unter Berücksichtigung ihrer neuesten Entwicklung. Zunächst werden dabei die tief in die Vergangenheit zurückreichenden Wurzeln dieser Problematik verdeutlicht. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet dann die Darstellung der Sprach- und Schriftreformen seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Studie leistet eine zusammenfassende Erörterung der - oft politisch und gesellschaftlich bedingten - unterschiedlichen Standpunkte gegenüber den Reformen, läßt sich zugleich aber auch als Einführung in das umfangreiche Themengebiet lesen.
Jialing Fu Libri


Der Terminus haipai ist in letzter Zeit fast ein Modebegriff für alle möglichen kulturellen wie materiellen Produkte aus Shanghai geworden. Doch wo liegen die Wurzeln des Ausdrucks und welche Autoren aus welchen Epochen lassen sich sinnvoll mit ihm beschreiben, wenn man ihn auf die Literatur anwendet? Die Arbeit führt zunächst in die Begriffsgeschichte ein und gibt einen Abriss des sozialen Hintergrunds der Stadt Shanghai im frühen 20. Jahrhundert. In einem nächsten Schritt werden dann die Mandarinenten und Schmetterlingsliteratur (ab ca. 1900), die Neosensualisten (30er Jahre) und die Stadtbürgerliteratur (40er Jahre) anhand der in den Texten auftretenden Protagonisten untersucht und ihre gemeinsamen Merkmale herausgearbeitet – denn diese drei Gruppierungen werden hier unter dem Oberbegriff haipai zusammengefasst. Zugleich soll haipai damit als Begriff in der chinesischen Literaturgeschichtsschreibung etabliert werden, der es ermöglicht, die bisweilen einseitige Fixierung auf die „fortschrittliche" und engagierte Literatur zu lösen. Neben bereits bekannten Autoren wie Zhang Henshui oder Zhang Ailing werden auch eine Reihe bislang unbekannter Schriftsteller vorgestellt wie der durch seine Detektivgeschichten zu Ruhm gelangte Chen Xiaoqing oder Yu Qie und Dongfang Didong, die ein herausragendes Figureninventar des besetzten Shanghai der 40er Jahre entwarfen.