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Hans Lukas Kieser

    Der Völkermord an den Armeniern, die Türkei und Europa
    Revolution islamischen Rechts
    Der Völkermord an den Armeniern und die Shoah
    Nahostfriede ohne Demokratie
    Der verpasste Friede
    Vorkämpfer der "Neuen Türkei"
    • Die Schweiz war vom späten 19. Jahrhundert an ein 'Treibhaus' für einflussreiche politische Utopien: In den gleichen Quartieren wohnten und an denselben Universitäten studierten spätere Baumeister des osteuropäischen Sozialismus, der Balkannationalismen, des Zionismus und des türkischen Nationalismus. Genf war ein Zentrum der armenischen wie auch er jungtürkischen Opposition gegen den Sultan Abdulhamid. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs nahm die osmanische Diaspora mit ihren verschiedenen ethnoreligiösen Clubs die Brüche vorweg, die die postosmanische Welt nach 1918 kennzeichnen. Einen wichtigen Anteil am Vordenken und Umsetzen einer nationalstaatlichen Vision hatten junge, in Genf und Lausanne sozialisierte türkische Akademiker. Sie stehen im Zentrum dieses Buches. Mit guten Gründen fand die Nahostkonferenz von 1922/23, an der die Republik Türkei ihre diplomatische Weihe erhielt, in Lausanne statt: Nationaltürkische Akteure, die zum Teil vorher am Genfersee agiert hatten, boten hier den Westmächten die Stirn und setzten auf höchster diplomatischer Ebene das Prinzip des ethnonationalen Einheitsstaats im einst multiethnischen Kleinasien durch. In Verbindung mit dem Genfer Anthropologen Pittard suchte der 'Vater der Nation', Kemal Atatürk, dieses Prinzip in den 1930er Jahren auch 'wissenschaftlich' abzusichern.

      Vorkämpfer der "Neuen Türkei"
    • Die blutige Einverleibung der zuvor teilautonomen Regionen in den türkischen Zentralstaat dauerte von den 1830er bis in die 1930er Jahre. Hans-Lukas Kieser setzt sich eingehend mit den Hintergründen der leidvollen Schaffung des türkischen Nationalstaates auseinander: die Kurdenfrage, der Völkermord an den Armeniern und die religiöse Spaltung der Gesellschaft. Er untersucht, weshalb staatliche 'Befriedung', internationale Reformpostulate und christliche Missionsarbeit Kurdistan und Armenien keinen Frieden bringen konnten. Ausgehend von der Analyse des umfangreichen, in weiten Teilen unbearbeiteten Archivmaterials, das die Missionen hinterlassen haben, und anhand von staatlichen osmanischen Quellen, die der Forschung erst seit kurzem zugänglich sind, wird erstmals die Situation der Opfer minuziös dargestellt. Die Untersuchung zum Niedergang des osmanischen Vielvölkerreiches wird ergänzt durch eine systematische Beschreibung ausgewählter lokaler Schauplätze und durch den Einbezug von über 100 historischen Fotografien.

      Der verpasste Friede
    • Jene Armeniergreuel erinnern mich heute, da sie wieder vor mir aufsteigen, stark an die des Nationalsozialismus, welche in den Tagen, wo ich dies schreibe, durch die geschehenen Enthüllungen die Welt erschüttern. Es besteht hier ein bedeutsamer Zusammenhang', schrieb der Schweizer Theologe Leonhard Ragaz kurz vor seinem Tod im Jahre 1945. Das vorliegende Buch geht diesem Zusammenhang nach. Es ist das Resultat eines internationalen Forschungsprojektes der Universität Zürich, auf dessen Fragestellung Experten aus Europa, dem Nahen Osten und den USA antworten. – Aus Untergangsangst entwickelten sozialdarwinistisch geprägte Reichseliten das 'sozialtechnologische' Denken der Vernichtung. Der vertuschte Genozid von 1915/16 erwies sich als ein übles, aber erfolgreiches Modell der 'Lösung' von Minderheitenfragen – dank seiner nationalistischen Rationalität in Verbindung mit einer Vertreibungspolitik, die von der westlichen Diplomatie 1923 an der Nahostkonferenz in Lausanne abgesegnet wurde. This book investigates the connection between the atrocities in Armenia and those committed by the Nazis, as noted by Swiss theologian Leonhard Ragaz in 1945. Emerging from an international research project at the University of Zurich, it features insights from experts across Europe, the Near East, and the USA. The work explores how the imperial elites, driven by fear of decline, adopted a policy of extermination influenced by social Darwinism. T

      Der Völkermord an den Armeniern und die Shoah
    • Revolution islamischen Rechts

      Das Schweizerische ZGB in der Türkei

      1926 übernahm die neu gegründete Republik Türkei fast wörtlich das Schweizerische Zivilgesetzbuch (ZGB) und das Obligationenrecht. 'Rechtsrevolution' nannten dies die Reformer um Kemal Atatürk, was auch international als tiefer Einschnitt rezipiert wurde. Denn das Familienrecht hatte im späten Osmanischen Reich den noch am stärksten von der islamischen Scharia geprägten Teil des Rechts gebildet. Die Erfahrungen der Türkei stellen ein bedeutsames 'Langzeitexperiment' mit einem transkulturellen Rechtsregime dar: eine säkulare Organisation der Justiz und des Rechtswesens in einer Gesellschaft, die von islamischen Normen geprägt ist. Weist das Experiment darauf hin, dass sich theologisch verwurzeltes und kulturell tradiertes islamisches Rechtsempfinden mit moderner europäischer Gesetzgebung sehr wohl in Einklang bringen lässt? Ist die Scharia somit historische Hülse für Rechtsgüter, die sich in säkularen Gesetzen wie dem ZGB aufheben lassen? Könnte umgekehrt säkulares Rechtsgut in ein Scharia-basiertes Rechtssystem integriert werden? Trifft dies zu, ist transkulturelle, transreligiöse Verbindlichkeit erreichbar und die oft zitierte Kluft zwischen koranischer Offenbarung und Moderne überbrückbar.

      Revolution islamischen Rechts
    • Der Völkermord an den Armeniern zählt zu den brisantesten historischen Themen weltweit. In diesem Band beleuchten renommierte Wissenschaftler den aktuellen Forschungsstand, neue Quellen und die historiographische Auseinandersetzung mit dem Thema. Sie thematisieren den gesellschaftspolitischen Stellenwert historischer Forschung, die Verantwortung Europas und die Bedeutung der Menschenrechte. Die Autorinnen und Autoren erkunden verschiedene Zugänge, einschließlich literarischer, zu einem Trauma, für das eine gemeinsame Sprache bislang fehlt. Die offizielle Türkei hat sich bis heute geweigert, die historische Verantwortung für die Vernichtung ihrer osmanischen Mitbürger während des Ersten Weltkriegs zu übernehmen. In jüngster Zeit, im Zuge der Annäherung an Europa, zeigen sich jedoch Veränderungen. Immer mehr Stimmen aus der Türkei lehnen alte Tabus und Denkverbote ab und setzen sich für eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte ein. Dies markiert einen wichtigen Schritt in der Aufarbeitung eines der dunkelsten Kapitel der türkischen Vergangenheit.

      Der Völkermord an den Armeniern, die Türkei und Europa