Der 5. Wissenschaftstag des ZUG e. V. in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Produktsicherheit und Qualitätswesen stand unter dem Motto des Generic-Managements und den Möglichkeiten der Integration von Stakeholdern. Ob strategische Allianzen oder Unternehmen, alle müssen die Gruppen kennen, die Anforderungen an sie stellen. Dazu gehören unter anderem der Staat, die Kunden, Lieferanten, Verbände, die Mitarbeiter, Partner, das Unternehmen selbst, Versicherungen und Berufsgenossenschaften. Diese Gruppen werden als Stakeholder bezeichnet. Wie deren Anforderungen ermittelt und vergleichend betrachtet werden, stellen Wilske und Lex dar. Nun kann es durchaus sein, dass Anforderungen von Stakeholdern nicht bzw. nur teilweise erfüllt werden können. Mit Hilfe der Mediation, so wie im Beitrag Heinich et al. dargestellt, sind hier zielgerichtet solche Kompromisse zu finden, die alle Beteiligten aktiv zur Zusammenarbeit motivieren.
Petra Winzer Libri






Zukunftsfähige Unternehmensgestaltung und Qualitätswissenschaft bilden eine Einheit - eine These, die die externen Doktoranden und Mitarbeiter des Fachgebietes Produktsicherheit und Qualitätswesen sowie die Mitglieder des ZUG e. V. im Rahmen ihres 3. Wissenschaftstages untermauerten. Vor dem Hintergrund eines sich verstärkenden globalen Wettbewerbs bedürfen insbesondere unternehmerische Erfolgsstrategien über Kundenpartnerschaften, Mitarbeiterengagement und einzigartige sowie effiziente Leistungsangebote neuer Denk- und Methodenansätze. Einige solcher neuen Denkansätze standen im Mittelpunkt der Diskussion auf dem 3. Wissenschaftstag. Hier bieten die von Herrn Scharn problematisierte Hochleistungsorganisation gekoppelt mit den von Herrn Reiche vorgestellten Wissens- und Motivationsbausteinen sowie die von Frau Wank beschriebene Organisationskultur wichtige Voraussetzungen einer zukunftsfähigen Unternehmensgestaltung. Gleichzeitig gehört das Beherrschen der gesetzlichen und normativen Regelungen zu den Erwartungen an erfolgreiche Unternehmen, wie der Beitrag von Frau Kläsener unterstreicht. Allerdings erfordert die Komplexität der Aufgabe, die Forderungsvielfalt aller Stakeholder über die gesamte Wertschöpfungskette zu ermitteln und in nachhaltige Unternehmensstrategien umzusetzen, sich auf einen Schwerpunkt wie z. B. die Kundenforderungen zu konzentrieren. Allein die Problemvielfalt bei der Forderungsermittlung der Kunden skizzieren die Beiträge von Frau Friedrich und Herrn Lins sehr anschaulich. Natürlich gehören ebenso IT-Konzepte wie das E-Business in die Diskussion einer zukunftsfähigen Unternehmensgestaltung. Der Beitrag von Herrn Uhlmann unterstreicht die Vor- und Nachteile des E-Business-Geschäfts. Einen sehr praktikablen Ansatz eines effizienten IT-Konzepts zur Umsetzung von Anforderungsvielfalten liefert Herr Kersten mit seinem Beitrag, während Frau Braunholz in der Kopplung von Informations- und Kommunikationsprozessen mit der Transaktionskostenanalyse nachweisbare Effizienzaspekte aufzeigt. Der bunte Strauß der Lösungsansätze konkretisiert systematisch die Vision eines Generic- Management-Konzepts über Beschreibungen seiner Ablauf- und Aufbauorganisation, Methoden und Verfahren seiner Umsetzung bzw. nachhaltigen Gestaltung und wandelt dadurch die Vision zunehmend in eine praktikable Forschungsstrategie - belebt durch vielfältige Diskussionen zwischen Vertretern der Theorie und der Praxis. Der Tradition folgend findet der Wissenschaftstag auch im Jahre 2004 seine Fortsetzung und damit ebenso unsere Bitte an die Leser der entsprechenden Broschürenreihe, sich in diese Diskussion einzumischen.
Dieser Band enthält eine Vielzahl an Denkanstößen, inwiefern die digitale Revolution die deutschen Organisationen (KMU´s, Großunternehmen und Unternehmensnetzwerke) verändert und wie diese Herausforderungen gemeistert werden können.
Die Forderungen an Produkte, Produktionssysteme sowie Organisationen nehmen immer weiter zu. Dementsprechend müssen auch Modelle und Methoden im Qualitätswesen durch die Forschung hinsichtlich der Handhabbarkeit komplexer Zusammenhänge weiterentwickelt werden. Einen Einblick über aktuelle Forschungserkenntnisse zum besseren Umgang mit Komplexität im Kontext des Generic Systems Engineering in der Praxis und was dies für Modelle und Methoden sowie ihr Zusammenspiel bedeutet, stellen Mamrot, Schlüter und Winzer in ihrem Beitrag dar. Diesem Ansatz folgend werden im weiteren Verlauf konkretere Problemstellungen aus Wissenschaft und Praxis fokussiert.
Faktoren, welche die langfristige Überlebensfähigkeit von Unternehmen und Unternehmensnetzwerken sichern, sind vielschichtig und können sich gegenseitig in unterschiedlicher Art beeinflussen. Im vorliegenden Buch werden ausgewählte Faktoren näher betrachtet. Ahlfeld, Frießem, Huber und Zülch untersuchen in ihrem Beitrag qualitative Einflussfaktoren auf die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens mit dem Ziel, den Ansatz eines markt- und kundenbezogenen Einflussfaktorenmodells zur Messung des Innovationspotenzials zu ermitteln. Weiterführend erkennt Huber, dass Innovationen in den frühen Phasen der Produktentwicklung interdisziplinär erfolgen und somit eines Metamodells bedürfen. In Erweiterung dessen empfehlen Schlüter, Willing und Winzer systematisch die Anforderungen an dieses Metamodell zu erfassen und in den frühen Phasen der Produktentwicklung zu bewerten, um so Risiken abzuschätzen. Dies stellen sie am Beispiel eines Elektromobilitätskonzeptes dar. In Folge sind unter Verwendung der von Willing und Riekhof dargestellten Gestaltungsansätze zielgerichtet Veränderungen am Produktmodell realisierbar. Werden diese ergänzt durch die heuristischen Verfahren zur Einschränkung des Lösungsraums, dargestellt im Beitrag von Wörner, und/oder durch das von Riekhof und Willing skizzierte Ableiten von Kausalketten zur Fehlerfolgeanalyse, können in den frühen Phasen der Produktentstehung robuste Produktsysteme zielgerichtet entwickelt werden. Der Erfolg dessen ist jedoch sehr stark geprägt durch den Menschen selbst. So setzt interdisziplinäre Arbeit interdisziplinäres Verständnis voraus, wie der Beitrag von Bohle für eine wissenschaftliche Einrichtung nachweist. Aber auch moderne Arbeitszeitmodelle wirken sich auf die Motivation und die Arbeitsleistung der Arbeitnehmer aus, wie der Beitrag von Uhlmann und Kleeberg zeigt. Gleiches gilt für die Unternehmenskultur. Wie diese zielgerichtet so beeinflusst werden kann, dass ein Business of Excellence dauerhaft garantiert werden kann, steht im Beitrag von Bolboli und Reiche im Mittelpunkt. Da der Trend zu Unternehmensnetzwerken (UNW) immer weiter steigt, befassen sich Koll und Nicklas zudem mit der Modellierung von UNW, um einige neuen Erkenntnisse hinsichtlich der Organisationsentwicklung auch auf UNW übertragen zu können.
Generic systems engineering
- 275pagine
- 10 ore di lettura
In dem Band wird ein Denkmodell mit Umsetzungskonzept vorgestellt, das den Umgang mit Komplexität in der Produktentwicklung und der Produktion erleichtert. Abgeleitet von einfachen Regeln, beruht der Ansatz auf dem Konzept des Systems Engineering. Unterschiedliche, zum Systems Engineering entwickelte Vorgehenskonzepte werden darin zusammengeführt, um gegenwärtige und zukünftige Dimensionen der Komplexität zu bewältigen. Die schnell erfass- und erlernbaren Lösungsansätze werden anhand ausgewählter Beispiele der Produktentwicklung illustriert.
Unternehmensnetzwerke sind ein Erfordernis der Gegenwart und Basis für den Erfolg der Zukunft. Das Unternehmensnetzwerk ist nur so gut wie die jeweiligen Einzelunternehmen. Somit tragen gut funktionierende Einzelunternehmen zum Erfolg des Unternehmensnetzwerkes bei. Doch das ist kein Automatismus, zumal unterschiedliche Rahmenbedingungen dies beeinflussen. Die Abläufe, die zur Realisierung eines Kundenauftrages erforderlich sind, bieten häufig einen Ansatz für die Verbesserung der Arbeit im Unternehmen bzw. in Unternehmensnetzwerken. Dies wird in Folge vereinfacht als Prozessoptimierung in Unternehmen und Unternehmensnetzwerken bezeichnet und ist Fokus des vorliegenden Bandes.