Ist das bestehende Instrumentarium der Arbeitsmarktstatistik modern genug, um aktuelle Entwicklungsprozesse am Arbeitsmarkt noch adäquat abbilden zu können? Dieser Frage gehen die 15 Beiträge dieses Bandes nach. Sie zeigen, in welchen Bereichen flexiblere statistische Methoden sowie neue Datensätze notwendig sind, um gegenwärtige Phänomene der Arbeitsmarktentwicklung überhaupt erkennbar und darstellbar zu machen. Sie reflektieren aber auch, daß solche Anforderungen mit Aspekten der historischen Kontinuität von Arbeitsmarktstatistik sowie ihrer konstanten und international vergleichbaren Maßstäbe teilweise kollidieren. Die Aufsätze von Arbeitsmarktforschern liefern vor allem für die Erfassung des Bereichs flexibler und nicht-standardisierter Beschäftigungsverhältnisse einen umfassenden Überblick über die gegenwärtige Datenlage in Deutschland. Betriebswirtschaftliche, soziologische und rechts-ökonomische Beiträge vertiefen die Diskussion zu den Implikationen einer veränderten Arbeitsmarktrealität. Mit diesem facettenreichen Spektrum liefert das Buch Wissenschaftlern, aber auch Verantwortlichen in Verbänden und Institutionen, in der Politik und in den Medien eine fundierte Übersicht über die Kern- und Randbereiche der Arbeitsmarktstatistik und über Fragen, die es neu zu lösen gilt.
Jürgen Schupp Libri




Die Qualitätssicherung sozialwissenschaftlicher Umfragen ist in den letzten Jahren zu einem großen Thema geworden. Bilden Stichproben mit vergleichsweise geringer Beteiligungsquote noch die Lebenslagen, Einstellungen und Verhaltensweisen der jeweiligen Grundgesamtheit ab? Wie groß ist ihre Selektivität bzw. ihre Verzerrung, also der Nonresponse Bias? Wie geeignet sind Gewichtungs- und Hochrechnungsverfahren, um trotz geringer Ausschöpfungsquoten gleichwohl verallgemeinerbare Schlüsse auf die Grundgesamtheit ziehen zu können? Das Buch bereichert den Stand der Forschung im Bereich Surveymethodologie und leistet einen lesenswerten Beitrag zur gesamten surveydatengestützten quantitativen empirischen Sozialforschung.
Umwelt und empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung
- 198pagine
- 7 ore di lettura
Umweltforschung und Umweltschutz sind keineswegs nur Gegenstand der Naturwissenschaften, sondern empirische Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und haben in diesem Problemfeld auch ihren wichtigen Platz. Die entsprechende empirische Forschung dient vor allem zwei Zwecken: zum einen der Darstellung (Deskription) der Perzeption des Umweltzustandes und deren Bewertung durch die Bevölkerung und ihre Teilgruppen. Dieser Zweig der umweltbezogenen Sozialforschung steht in der Tradition der Sozialberichterstattung. Zum zweiten dienen sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Erhebungen zur Verhaltensanalyse, also der Untersuchung der Determinanten des umweltrelevanten Verhaltens sowie der Perzeption von Umwelt und deren Bewertung. Im vorliegenden Band wird im ersten Block ein Überblick über umweltorientierte Sozial- und Wirtschaftsforschung gegeben. Der zweite Block enthält Aufsätze, die in der Tradition der Sozialberichterstattung stehen, während im dritten Block Untersuchungen präsentiert werden, die Umweltverhalten mikroanalytisch untersuchen.