Die im langen 19. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum entstandenen Symphonien mit Gesang zeichnen sich durch ihre erhabene Qualität aus und thematisieren häufig die Vorstellung von Engelchören. Besonders hervorgehoben wird das Chorfinale von Franz Liszt, das in diesem Kontext eine zentrale Rolle spielt. Die Kompositionen spiegeln die Verbindung von musikalischer Meisterschaft und spiritueller Symbolik wider und bieten einen tiefen Einblick in die künstlerischen Strömungen dieser Zeit.
Oliver Huck Libri




Das musikalische Drama im "Stummfilm"
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Die Analogiebildung zwischen einem von Musik begleiteten Stummfilm und der Oper ist in Europa eine vor allem deutsche Perspektive. Sie ist ohne Richard Wagners Konzeption des musikalischen Dramas als Gesamtkunstwerk nicht denkbar. Wenn die Oper vielfach zum Vergleich herangezogen wurde, obwohl Gesang zur Begleitung von Filmen (wie etwa in den Tonbildern und Lichtspielopern) eine Ausnahme bildete, so weil eine Reihe von frühen Filmen auf Sujets zurückgreift, die durch die Oper bekannt waren. Jene Filme, die direkt auf Opern rekurrieren, prägen einen Rezeptionsmodus kompilierter Filmmusik als ein Netz intertextueller Verweise aus. Sie leisten damit ebenso wie jene Films d’Art, die sich nach dem Vorbild der Oper der Vermarktung einer Medienkombination aus Klavierauszügen originaler komponierter Filmmusik, Libretti und Leitmotivtafeln bedienen, einen zentralen Beitrag zur Herausbildung eines künstlerischen Films als „Gesamtkunstwerk“. Sechs exemplarische Studien zur Musik in Filmen, die auf Wagners Musikdramen, Gounods Faust und Bizets Carmen sowie den Opern des Verismo basieren, sowie zu den Anfängen der musikalischen Begleitung des künstlerisch ambitionierten Films in Frankreich, Italien und Deutschland werden durch eine kurze Geschichte der Oper im frühen Film und einen Ausblick auf „Kino-Bilder“ und Musik bei Wagners Erben abgerundet.
Das Trecento ist die erste Epoche der Musikgeschichte, in der zahlreiche Komponisten als Individuen hervortreten. Die Rolle des Komponisten als Autor wird sowohl in der stilistischen Individualisierung als auch in der Repertoirebildung und der Überlieferung betrachtet. Eine Diskursivierung der Autorfunktion, ein differenzierter Textbegriff und eine Diskursanalyse musikwissenschaftlicher Geschichtserzählungen bilden zusammen mit einer Analyse der Kompositionen die Grundlage für eine umfassende Darstellung der Musik des frühen Trecento. In vier Kapiteln werden die Verbindungen von Musik und Text in den Gattungen (Ballata, Caccia, Madrigal, Rotundello und Siciliana), die Entstehung des Komponisten aus produktions- und rezeptionsästhetischer Perspektive, die Differenzierung von Personal-, Gattungs- und Lokalstil sowie der kulturelle Kontext und mentale Status der italienischen Musik des 14. Jahrhunderts erörtert. Diese Arbeit legt wichtige Grundlagen, die eine neue und intensive Auseinandersetzung mit dem Repertoire ermöglichen. Der Weg dafür ist eines der großen Verdienste dieses Eröffnungsbandes der Reihe Musica mensurabilis.
Carl Maria von Weber hat in den zehn Jahren, die zwischen der "Silvana“ und dem "Freischütz“ liegen, zwar keine abendfüllende Oper, wohl aber mehr als 40 Konzertarien, Opernarien und Schauspielmusiken komponiert, deren Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte einschließlich der Quellenlage in diesem Band ausführlich dokumentiert wird. Ausgehend von einer Analyse des Librettos und der Arien der "Silvana“ werden die Entwicklung der Arienform, die Auseinandersetzung mit der französischen Opéra comique in Webers eigenen Bearbeitungen und die Funktion der Musik im Schauspiel untersucht und die gewonnenen Ergebnisse abschließend auf den "Freischütz“ bezogen.