Esther Wenger Libri


Medien sind entscheidende Sozialisationsagenten, die Ansichten, Werthaltungen und Verhaltensmuster vermitteln und Orientierung bieten. Die mediale Konstruktion von Wirklichkeitsentwürfen wirft Fragen auf: Welche Frauen- und Männertypen werden als Identifikationsmuster präsentiert? Wie interagieren die Geschlechter im Fernsehen? Diese Arbeit zeigt, dass das Fernsehen überwiegend Stereotype beider Geschlechter liefert und Einfalt statt Vielfalt herrscht. Die Inhaltsanalyse basiert auf der Fernsehfiktion eines typischen Samstagsprogramms von ARD, ZDF, SAT.1 und RTL, wobei die Rollen von Frauen und Männern untersucht wurden. Der „Bauplan“ der Rollen wurde freigelegt. Ein weiterer Teil der Arbeit analysiert die körpersprachliche Kommunikation der Geschlechter, insbesondere in Paarbeziehungen, und zeigt, dass die Körpersprache im Fernsehen ein hierarchisches Verhältnis zwischen den Geschlechtern etabliert. Frauen werden oft als naiv und hilflos dargestellt, während männliche Charaktere als Helden agieren. Zusätzlich wird die zunehmende Sexualisierung des Fernsehprogramms thematisiert, ebenso wie die Bagatellisierung von Gewalt gegen Frauen und die häufige Verknüpfung von Sexualität und Gewalt in der Fernsehfiktion.