Aus dem Inhalt: J. Wiesehöfer: Plön, Innsbruck, Berlin … Der „Orientkreis“ oder das Wandern zwischen zwei Welten — A. Demandt: Alexander im Islam — E. Baltrusch: Zwischen Autonomie und Repression: Perspektiven und Grenzen einer Zusammenarbeit zwischen jüdischen Gemeinden und hellenistischem Staat — A. Gebhardt: Numismatische Beiträge zur spätdomitianischen Ostpolitik – Vorbereitungen eines Partherkrieges? — B. Gufler: Orientalische Wurzeln griechischer Gorgo-Darstellungen — P. Haider: Glaubensvorstellungen in Heliopolis / Baalbek in neuer Sicht — U. Hartmann: Geist im Exil. Römische Philosophen am Hof der Sasaniden — U. Hartmann / A. Luther: Münzen des hatrenischen Herrn wrwd (Worod) — I. Huber: Der Perser-Nomos des Timotheos – Zwischen Unterhaltungsliteratur und politischer Propaganda — P. Huyse: Sprachkontakte und Entlehnungen zwischen dem Griechisch/Lateinischen und dem Mitteliranischen — H. Klinkott: Die Funktion des Apadana am Beispiel der Gründungsurkunde von Susa — A. Luther: Zwietracht am Fluß Tanais: Nachrichten über das Bosporanische Reich bei Horaz? — U. Scharrer: Nomaden und Seßhafte in Tadmor im 2. Jahrtausend v. Chr. — M. Schuol: Zur Überlieferung homerischer Epen vor dem Hintergrund altanatolischer Traditionen — S. Stark: Nomaden und Seßhafte in Mittel- und Zentralasien: Nomadische Adaptionsstrategien am Fallbeispiel der Alttürken
Monika Schuol Libri





Augustus und die Juden
Rechtsstellung und Interessenpolitik der kleinasiatischen Diaspora
- 436pagine
- 16 ore di lettura
In zahlreichen Orten außerhalb Palästinas lebten Juden in der Antike als religiöse Minderheit in enger und mitunter konfliktreicher Nachbarschaft zu Heiden und Christen. Es gelang den Juden immer wieder, die römische Provinzialverwaltung, den Kaiser oder seine Bevollmächtigten für die Durchsetzung ihrer Interessen zu gewinnen und unter Augustus einen Kanon jüdischer Sonderrechte zu erreichen, der bis in das 6. Jh. n. Chr. maßgeblich bleiben sollte. Die augusteische Zeit wurde also zu einem Wendepunkt für das Diaspora-Judentum. Im Zentrum der Untersuchung steht die erfolgreiche Vertretung jüdischer Interessen vor den römischen Instanzen: Als wichtigste Faktoren werden die Reformen in der Reichs- und Provinzialverwaltung, Neuerungen im römischen Verfahrensrecht sowie die augusteische Herrschaftspraxis und -ideologie analysiert. Der fächerübergreifende Ansatz, die konsequente Verbindung althistorischer Methodik mit der rechtshistorischen Perspektive, erlaubt eine ganz neue Würdigung wichtiger Quellen zum Diaspora-Judentum: Die Konfliktfälle, die unter Mitwirkung römischer Instanzen entschieden wurden, zeigen verschiedene Facetten der Machtausübung und der Herrschaftsziele Roms in den Provinzen, beleuchten aber auch die ganze Bandbreite jüdischen Lebens in der Antike zwischen Ausgrenzung und Integration.
Exempla imitanda
- 334pagine
- 12 ore di lettura
Dieses Buch widmet sich der Frage, wie sich das Verhältnis zwischen einer antiken Vorlage und einer Aufnahme derselben in einer mehr oder weniger entfernten Epoche gestaltet hat. Exempla imitanda lautet daher das dem Tatenbericht des ersten Princeps Augustus entnommene Motto des Bandes, da diese Fragestellung auch das wissenschaftliche Interesse des Jubilars Ernst Baltrusch stark geprägt hat. Sind exempla imitanda als ein Ansatz für den Umgang mit, ja die Bewältigung der eigenen Gegenwart zu verstehen? Das wird von den Beiträgern des Bandes beleuchtet, angewendet und hinterfragt. Die Vielzahl der zu diesem Zweck gewählten Ansätze belegt, wie verschieden ein solcher programmatischer Anspruch aufgefaßt und umgesetzt werden kann. In diesem Buch sind viele der großen Themen vertreten, denen sich Ernst Baltrusch in seiner wissenschaftlichen Vita gewidmet hat.
Ein Hauptelement hethitischer Rituale sind die in der Ritualliteratur häufig erwähnten Musikdarbietungen. Die heiligen Handlungen wurden von heiligen Worten begleitet, die im Flüsterton oder Murmelton, in metrischer Form und im responsorialen Wechsel von Vorsänger und Chor oder in archaischen Sprachen vorgetragen wurden. Musik und Gesang begleiteten Rituale wie Opfer, Libationen und die Auftritte des Königs oder Königspaares. Der Einsatz und das Verbot von Musik wurden durch Ritualanweisungen geregelt, die Instrumente, Gesang, Rezitation und Klatschen umfassten. Am häufigsten kamen Leiern vor, seltener Harfen und Lauten [Chordophone], Trommeln, Rasseln, Klappern und Becken [Idiophone, Membranophone], sowie Doppeloboen und Hörner [Aerophone]. Lieder wurden von Einzelpersonen oder Chören vorgetragen, trugen differenzierende Titel und waren oft bestimmten Gottheiten zugeordnet. Mit Musik wurden Gottheiten gerufen und unterhalten, mit ihnen kommuniziert [Trance], Verbindungen zu Verstorbenen hergestellt, Feinde eingeschüchtert und Kämpfer ermutigt. Die Musik hatte apotropäische, betörende und erotisierende Wirkungen und diente zur Unterhaltung der Festgesellschaft.
Dieser Band befaßt sich mit der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung Südbabyloniens vom 2. Jh. v. Chr.–3. Jh. n. Chr. Mit der Berücksichtigung zeitgleicher Entwicklungen im Römischen Reich, im Seleukiden- bzw. Partherreich, im arabischen Raum und in der Golfregion wird die Geschichte der Charakene in einen größeren historischen Kontext gestellt. Besonderes Gewicht wird dabei auf die Klärung des politischen Verhältnisses zwischen den charakenischen Funktionsträgern und ihren arsakidischen Oberherrn gelegt. Gemeinsame wirtschaftliche Interessen von Römern und Parthern und die geographische Lage der Charakene ließen das Königreich zeitweilig zu einer Drehscheibe für den Fernhandel zwischen dem Mittelmeerraum, der arabischen Halbinsel und den Gebieten östlich des Zweistromlandes werden. Die Auswertung literarischer, epigraphischer, archäologischer und numismatischer Zeugnisse unterschiedlichster Provenienz läßt Charakteristika der „charakenischen Kultur“ erkennen, die durch babylonische, aramäische, iranische, jüdische und arabische Traditionen geprägt ist. Mit Registern.