Europas Besonderheit liegt in seinem Umgang mit Schrift, der sich änderte, als diese für alle zugänglich wurde. Während zuvor nur bestimmte Personen lesen und schreiben konnten, breitete sich die Schrift aus. Traditionelle Schriftnutzer versuchten, diese Entwicklung zu kontrollieren und unterdrückten unbefugtes Lesen, was zu einem blutigen Kampf um das Recht auf Schriftnutzung führte.
Leonhard Schmeiser Libri






Das Werk des Druckers
Untersuchungen zum Buch HYPNEROTOMACHIA POLIPHILI
Seit einem halben Jahrtausend wird sie gelesen, analysiert und kommentiert, und übt eine schwer fassbare Faszination aus. Dies ist die Geschichte einer großen Liebe, die es wert ist, erzählt zu werden. Die Hypnerotomachia Poliphili, ein mysteriöses Werk aus dem Jahr 1499, bietet Einblicke in das literarische, architektonische und künstlerische Leben der Renaissance sowie in die Fauna, Flora und Technik der Zeit. Mit außergewöhnlichen Abbildungen und feinen Lettern gilt es als eines der schönsten und berühmtesten Bücher der Welt – erotisch, merkwürdig, zauberhaft, voller Mythen und Rätsel. Durch das Werk des Druckers von Leonhard Schmeiser wird ein neues Licht auf dieses Meisterwerk geworfen. Die Lektüre führt spannend durch ein Labyrinth, stellt längst fällige Fragen, legt Spuren frei und lüftet Rätsel, während sie von der ersten bis zur letzten Seite verführt, diesen Traumtext zu erlesen. „Das Begeisternde am Werk des Druckers ist die Vielzahl von Perspektiven, in denen diese analytische Tätigkeit nicht nur ausgeübt und genossen, sondern auch reflektiert und in umfassendere theoretische Zusammenhänge eingefügt wird.“ Richard Heinrich
Allgemeine Theorie der Mitteilung
- 174pagine
- 7 ore di lettura
Die medientheoretische Wendung, die im Laufe der vergangenen hundert Jahre die Selbstgewißheit europäischer Wissenschaft zu Bruch gehen ließ, hat immer unabweisbarer den Verdacht aufkommen lassen, wir wüßten nicht, was wir wissen. Dieser Verdacht verleitet zu einer neuen Überheblichkeit: nämlich zum Postulat wenn auch resignativer Überlegenheit heutiger Einsichten in die Schwierigkeiten der Wissensbegründung über die epistemologischen Ansprüche, Gewißheiten und Urteile der Vergangenheit. Diese Arbeit versucht demgegenüber etwas zu skizzieren, was man eine Genealogie des Anspruchs auf Wissen nennen könnte, oder eine Phänomenologie des theoretischen Begehrens: der Frage nachzugehen, wie es zu dem Unternehmen Wissenschaft kommen konnte, und warum dieses nicht seit jeher an jenem Verdacht scheiterte.