Würde, Haltung, Beteiligung
Herausforderungen in der Arbeit mit Menschen ohne Wohnung
Herausforderungen in der Arbeit mit Menschen ohne Wohnung
Zentrale Prozesse der Einteilung und Aufteilung, die die Gesellschaft strukturieren und zu weitgehend legitimierten Ausgrenzungsverhältnissen führen, sind sowohl struktureller als auch individueller Art. Dienste und Angebote werden an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit gebracht oder ihr Auftrag in Frage gestellt: Wohin soll die Wohnungsnotfallhilfe beraten, wenn es keinen Zugang zum Wohnungsmarkt gibt? Sind Menschen, die von Entrechtung und Ausgrenzung betroffen sind, überhaupt noch zu erreichen - und wenn ja wie? Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich der Band und zeigt Alternativen zu Entrechtung und Ausgrenzung auf. Inklusive kostenloser E-Book Version.
Armut, Migration und Wohnungslosigkeit
In Deutschland fehlen eine Million Wohnungen - mit steigender Tendenz. Die schwieriger werdende Wohnraumversorgung einkommensarmer Menschen resultiert aus wesentlichen Umbrüchen der sozialen Sicherungssysteme der letzten Jahre, die bei Weitem noch nicht abgeschlossen sind. Damit verändern sich auch die Anforderungen an die Mitarbeitenden der Wohnungsnotfallhilfe kontinuierlich. Dieses Buch legt Beiträge zu einzelnen Aspekten vor und zeigt Lösungsansätze auf, um mit komplexer werdenden Hilfesituationen umzugehen und die Hilfe mit und für Menschen in sozialen Notlagen bedarfsorientiert zu entwickeln. Inklusive kostenloser E-Book-Version.
Anforderungen an eine moderne Wohnungsnotfallhilfe
Die Herausgeber Stefan Gillich und Rolf Keicher greifen Fragen nach Bedingungen und Kooperationspartnern für eine gelingende Wohnungsnotfallhilfe auf. Die Beiträge reichen von Aspekten der Existenzsicherung und privater Wohltätigkeit (Suppe) über Unterstützung von spezifischen AdressatInnen (Beratung) und strukturellen Rahmenbedingungen sowie soziale Rechte und die Durchsetzung dieser Rechte (Politik). Beispiele für eine gelingende Zusammenarbeit sowie aktuelle Forschungsergebnisse werden ergänzend vorgestellt.
In verschiedenen Aufsätzen wird der Frage nachgegangen, wie es um die sozialen Rechte von Menschen in Deutschland und in Europa bestellt ist. Der Bogen ist gespannt vom grundsätzlichen Verständnis des unterschiedlich verwendeten Armutsbegriffs über praktische Anwendungsbeispiele bis hin zu Beispielen neuerer Rechtsprechung im Umgang mit ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen. Es wird die Frage aufgeworfen, ob der Zugang zu Bürgerrechten für arme Menschen in gleichem Maße gewährt ist, wie für alle anderen oder ob gar Entwicklungen zu einer Entbürgerlichung sozialer Randgruppen zu beobachten sind.
Mit dem Rückzug des Sozialstaates gewinnen überwunden geglaubte Hilfeansätze der Almosenvergabe wieder größere Bedeutung. Doch gesicherte Rechtsansprüche sind die Voraussetzung zur sozialen Absicherung und gesellschaftlichen Integration. Nur so ist Willkür wirkungsvoll zu verringern. Aktuelle Veränderungen des Sozialstaates fordern die Wohnungslosenhilfe heraus. Im Spannungsfeld von Verarmung, Einzelfallhilfe, Gemeinwesenarbeit, Stadtentwicklung und Sozialpolitik muss sie neue Positionen und Konzepte entwickeln. Die praxisorientierten Beiträge bieten einen übersichtlichen Einblick in den aktuellen Diskussionsstand und Impulse für weitergehende Debatten. Sie bieten gleichermaßen Anregungen zur Öffnung und Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes.
Mit den Standards geben sich die Arbeitsfelder Streetwork und Mobile Jugendarbeit gemeinsame Orientierungen und ein Instrument der Selbstkontrolle. Sie dienen weiterhin der Darstellung des Leistungsumfangs, der Rahmenbedingungen und der Grenzen der Arbeitsfelder. Doch Tätigkeitsfelder verschwimmen, wenn Ordnungskräfte Streetwork für sich als Arbeitsfeld reklamieren oder Streetwork als Interventionsansatz Sozialer Arbeit missverstanden wird. Vor diesem Hintergrund gilt es, Fragen zu beantworten wie: Was ist drin, wenn Streetwork oder Mobile Jugendarbeit draufstehen? Welche Standards und handlungsleitenden Prinzipien sind grundlegend und unverzichtbar in der Arbeit? Wie werden Standards konkret in der Praxis erfahrbar und was macht die Qualität von Streetwork aus? In einem anwenderorientierten Zusammenspiel von Theorie und Praxis werden – erweitert um Erfahrungen aus angrenzenden Ländern – die 1999 verabschiedeten Standards auf den Prüfstein gestellt, konkretisiert und aktualisiert für eine praxis- und zukunftsorientierte Arbeit.
Wo Staat und Wille zum Gemeinsamen geschwächt sind, nehmen die Teilsysteme der Gesellschaft, allen voran die Wirtschaft, nur noch die Menschen auf, die sie unbedingt benötigen, und behalten nur die, welche funktionieren. Die Zahl der Überflüssigen, der Ausgegrenzten, nur zeitweilig Benötigten, steigt: Darauf müssen materielle und solidarische Antworten gefunden werden. Für die Gemeinwesenarbeit, als in den Stadtteilen und in den Sozialräumen verankertes Arbeitsprinzip, geht es perspektivisch darum, in einer Situation des gesellschaftlichen Umbaus und der Aufkündigung von Solidarität die kreative Seite und die Innovationsfähigkeit der Gemeinwesenarbeit deutlich zu machen. Dabei bleibt es nicht aus, sich von (lieb)gewonnenen Traditionen zu verabschieden, sich neuen Herausforderungen zu stellen und adäquate Antworten zu geben, orientiert an den Bedürfnissen der Bewohner. In den Beiträgen wird der Stadtteil - bezogen auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Sozialreformen - aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet und herausgearbeitet, wie eine zukunftsorientierte Gemeinwesenarbeit zur Erweiterung von Handlungsspielräumen der Menschen im Stadtteil und zur Demokratieentwicklung beitragen kann. Im Anhang befindet sich eine Übersicht über die dreizehnte Werkstatt Gemeinwesenarbeit, die vom 19. bis 22. September 2005 im Burckhardthaus stattgefunden hat.