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Die herkömmliche Auffassung verbindet Wielands „Geschichte des Agathon“ und Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ als „die beiden ersten Bildungsromane“. Der Begriff „Bildungsroman“ wird als Kombination von Blanckenburgs „Charakterroman“ und Diltheys Definition als Entwicklung zu einem Persönlichkeitsideal verstanden. In der Forschung wurde die Erreichbarkeit eines harmonisch entwickelten Charakters, insbesondere in den „Lehrjahren“, angezweifelt, was zur Infragestellung der Bezeichnung „Bildungsroman“ führte. Diese Arbeit stellt die traditionelle Auffassung in Frage und zeigt, dass der Bildungsroman nicht nur die Entwicklung eines Charakters oder eines Persönlichkeitsideals darstellt. Vielmehr handelt es sich um eine neue Art der Erzählgestaltung, bei der der Protagonist als Subjekt agiert, durch das Erfahrungen als dynamischer Prozess sichtbar werden. Der Protagonist wird nicht mehr als statischer „Charakter“ wahrgenommen, sondern entfaltet sich durch verschiedene Lebensereignisse, die sowohl ihn als auch den Leser zur aktiven Mitgestaltung seiner Bildung anregen. Diese Veränderung der Erzählstruktur, die die Beziehungen zwischen Protagonist, fiktiver Welt, Erzähler und Leser neu definiert, wird als Modernisierung des Romanerzählens betrachtet, wobei das autonom interpretierende Subjekt im Zentrum steht.
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Erzählstruktur und Bildungsroman, Liisa Steinby
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- 2004
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