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Identitätsfindung und Wohlbefinden

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Die Diskussion über ökologisch orientierten Konsum wurde im Rahmen der Agrarwende erneut angefacht. Dabei wird explizit auf die vermeintlich von den Verbrauchern ausge-hende Macht verwiesen, die mit souveränen Entscheidungen den Markt steuern. Dieses Bild ist jedoch genauso stilisiert, wie die Bilder von sorglos scheinenden Konsumenten, die sich im stetigen Konsum- bzw. neuerdings im Geizrausch befinden. Im vorliegenden Buch werden lebensgeschichtliche Erzählungen von Menschen, die in einem Bioladen einkaufen, dargestellt und analysiert. Es zeigt sich, dass die Handlung „Einkaufen im Bioladen“ mit Wohlbefinden, aber auch mit Unbehagen verbunden wird. In Bioläden werden eben nicht bloß Produkte verkauft, sondern es werden auch „Ge-schichten“ erzählt, die von Bäuerlichkeit, Verantwortung, experimentellen Lebensweisen und Pioniererfahrungen handeln. Für Kunden kommt die Fähigkeit, solche „Geschichten“ zu hören, zu verstehen und selbst erzählen zu können, einer Eintrittskarte in die Welt der Biowaren gleich. Wenn diese „Geschichten“ allerdings sehr stark mit dem eigenen Erle-ben und der Art den Alltag zu bewältigen konfligieren, wird der Bioladen leicht als Ort des Unbehagens wahrgenommen. Die Handlung „Einkaufen im Bioladen“ berührt uner-wartet tiefliegende Schichten der personalen Identität, die sich nicht einfach durch Kam-pagnen, Informationsbroschüren und Imagemaßnahmen ändern lassen.

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Identitätsfindung und Wohlbefinden, Simone Helmle

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2004
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(In brossura)
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