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Die >Affäre Dreyfus< verdeutlicht die eigenständige Macht des Intellektuellen, der die Polarisierung staatsbürgerlicher Werte mit der Logik besserer Argumente verknüpft. Während dieser Affäre transformiert sich die intellektuelle Öffentlichkeit, was den Übergang vom Honoratiorenstaat des 19. Jahrhunderts zum modernen Parteien- und Verbändestaat widerspiegelt. Der Intellektuelle wird als eigener Strukturtypus sichtbar, der sich von Politikern und Wissenschaftlern unterscheidet. Gleichzeitig zeigt der moderne Intellektuelle seine Verführbarkeit und die Abgründe seiner Existenz. Als der unschuldige Hauptmann Dreyfus nach zwölf Jahren rehabilitiert wird, sind bereits die Abirrationen des modernen Gemeinwesens evident: korrumpierbare Massenpresse, totalitäre Ideologien, kalte Armeestäbe, strategisch kalkulierende Parteifunktionäre und antisemitische Ressentiments. Vor diesem Hintergrund wird die >Affäre Dreyfus< zum Gründungsmythos für den modernen Intellektuellen, der die Korrektive der Fehlentwicklungen mobilisiert. Dies gelingt ihm, indem er einen öffentlichen Krisendiskurs initiiert, der auf die Suggestivität des Arguments abzielt. Die Analyse dieses Krisendiskurses erfolgt erstmals mit der Methode der objektiven Hermeneutik.
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Der Intellektuelle als Protagonist der Öffentlichkeit, Andreas Franzmann
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- 2004
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