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Kritik der Geschichte

Probleme und Formen seit 1800

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Seit der Genese der modernen Prozeßgeschichte erhebt sich Kritik an ihren ontologischen, epistemologischen und praktischen Herrschaftsansprüchen. Diese Kritik stellt die Universalität des prozeßgeschichtlichen Denkens und eines dadurch bestimmten Daseins in Frage und vollzieht sich als Selbstdestruktion des modernen Geschichtsdenkens. Die prozeßgeschichtliche Synthese, die Historizität sowohl denken als auch erfahren wollte, zerbricht in der Realität sowie in der wissenschaftlichen und philosophischen Theorie. Einzelne Aspekte dieser Synthese, wie die Vorstellung eines homogenen geschichtlichen Raums oder die unhintergehbare Geschichtlichkeit der Existenz, verselbständigen sich und führen zu alternativen Deutungen individuellen und kollektiven Daseins in der Zeit. Diese Möglichkeiten differenzieren sich bereits im 19. Jahrhundert und prägen den Umgang mit dem geschichtlichen Bewusstsein bis heute. Jürgen Große bietet eine umfassende Darstellung dieser Problematik. Im ersten Teil entwickelt er eine Typologie von vier Formen der Geschichtskritik: überhistorisch, transhistorisch, unhistorisch und antihistorisch. Der zweite Teil verfolgt deren Transformationen und Vermischungen im 20. Jahrhundert und zeigt, dass die prozeßgeschichtliche Synthese des 19. Jahrhunderts in reduzierter Form überlebt hat, insbesondere in der liberalistischen Utopie grenzenlosen Wachstums – einer störungsfreien, „ungeschichtlichen“ Geschichte.

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Kritik der Geschichte, Jürgen Große

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2006
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