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Die deutsch-jüdische Symbiose wird als historischer Prozess betrachtet, der nur unter den besonderen Bedingungen der Entstehung des Bildungsbürgertums und dessen Geschichte innerhalb der deutschen „Misere“ möglich war. In Abwesenheit einer geschlossenen Nation und einer verbindenden Hochsprache wurde das Konzept einer „deutschen Nation“ als geistige und ethische Zielvorstellung entwickelt, in der viele gebildete Juden Parallelen zu ihrem eigenen Nationen-Bild erkannten. Bereits zu Beginn trennten sich die Zielvorstellungen in deutsch-nationalistische und europäisch-internationalistische Strömungen, die beide für Juden ansprechend waren. Das Bildungsbürgertum, von politischer Mitverantwortung ausgeschlossen, definierte sich als politikfern und geistig und vermied eine Auseinandersetzung mit antijüdischen Tendenzen, wodurch Symbiose und Antijudaismus nebeneinander existieren konnten. Die Geschichte dieser Symbiose wird bis zu ihrem möglichen Ende verfolgt, das durch die Internationalisierung der modernen Kunst ab 1900 und den aufkommenden Zionismus bedingt war. Die Internationalisierung hätte nach dem Ersten Weltkrieg die „deutsche“ und die „jüdische“ Frage lösbar gemacht, während der Zionismus die Symbiose rückgängig machen wollte. Der Nationalsozialismus beendete diese Möglichkeiten durch die Vernichtung des europäischen Judentums.
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Die deutsch-jüdische Symbiose, Manfred Voigts
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- Pubblicato
- 2006
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- (In brossura)
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