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Die ökonomische Krise ist nur eine Facette der Widersprüche im Kapitalismus. Auch soziale Auflösungs- und zivilisatorische Rückschrittstendenzen sind unübersehbar. Zunehmende Alltagsgewalt und die Rückkehr irrationalistischer Weltbilder sind keine Abweichungen von der kapitalistischen „Moderne“, sondern die zwangsläufigen Folgen ihrer sozioökonomischen Struktur. Die Dynamik des Konkurrenzprinzips und die Verbreitung profitorientierter Rationalität in nahezu allen Lebensbereichen führen dazu, dass aggressive Durchsetzungsstrategien und eine feindliche Haltung gegenüber anderen zur Bedingung individueller Existenzsicherung werden. Strukturelle Gewalt und Irrationalität, von imperialistischen Ressourcensicherungsstrategien bis zur sozialen Ausgrenzung überflüssiger Arbeitskräfte, zeigen sich in alltäglichen Verhaltensmustern. Selbstzerstörerische Kräfte, die unter stabileren Bedingungen gezähmt werden konnten, brechen zunehmend hervor. Die Gewalt von Amokläufern, die immer häufiger auftritt, ist ein Symptom zivilisatorischen Verfalls. Oft ist sie die hilflose Reaktion von Menschen, die in bedrängenden Lebensverhältnissen kaum anders auf sich aufmerksam machen können, als durch gewaltsames Verhalten. Soziale Gewalt, manifestiert in identitätszerstörenden Lebensbedingungen, schlägt als unkontrollierte Wut und hemmungsloser Selbstzerstörungszwang auf die Gesellschaft zurück.
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Dialektik der Entzivilisierung, Werner Seppmann
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- 1995
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