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Ein Theaterfeature verbindet seriöse Recherche mit den visuellen Methoden und handlungsorientierten Mitteln des Theaters. Zentral ist das Erzählen von Geschehenem und Recherchiertem, wobei Dokumente, Lieder, Protokolle, Zeugnisse und Zeitungsartikel performativ inszeniert werden. Durch sprechchorische, solistische und körperliche Ergänzungen wird eine oft umfassende Thematik an die Zuschauer_innen herangetragen – unterstützt durch eine sorgfältige Montage von Szenen, Musik, Bild, Originalton und Videoeinspielungen. Es wird bewusst auf Neutralität und Überparteilichkeit verzichtet; die widersprüchlichen Gedanken und Haltungen der Darsteller_innen werden sichtbar. Der Prozess der Materialbeschaffung und die aktive Auseinandersetzung im Probenprozess sind von existenzieller Bedeutung, weshalb Recherche und persönliche Einstellungen auf der Bühne gezeigt werden. Ziel ist es, eine Balance zwischen Einfühlen und kognitiver Auseinandersetzung herzustellen, um dem Publikum eine rationale Konfrontation zu ermöglichen. Gleichzeitig bewahrt dieses Rollenverständnis nicht-professionelle Schauspieler_innen vor identifikatorischen Schwierigkeiten, da sie den historischen Figuren ihre Stimmen leihen, ohne psychologische Rollen anzunehmen. Die Ästhetik des Theaterfeatures ist minimalistisch, mit sparsamem Bühnen- und Kostümbild. Es hat keine starre, unveränderbare Form.
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Das Theaterfeature, Jens Lassak
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- 2013
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