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Die Anerkennung der Juden als gleichberechtigte Staatsbürger wurde im späten 18. Jahrhundert formuliert und teilweise durch die preußischen Reformen sowie die Befreiungskriege erreicht. Die formale Vollziehung fand jedoch erst mit der Deutschen Reichsverfassung von 1871 statt, während weiterhin viele Einschränkungen bestanden. Juden in Preußen waren beispielsweise vom Offizierslaufbahn und von ordentlichen Professuren ausgeschlossen. Ihre Tätigkeitsfelder umfassten die freien Berufe, Wirtschaft, Medien, Literatur und bildende Kunst. Anhaltende rechtliche Diskriminierungen und offener Antisemitismus verstärkten den Wunsch nach gesellschaftlicher Anerkennung und rechtlicher Gleichstellung, was zu verschiedenen Anpassungsformen führte, einschließlich christlicher Taufen. Gleichzeitig lehnten jüdische Angehörige der künstlerischen Avantgarde die bestehende Gesellschaftsordnung ab und pflegten Nonkonformismus. Der Kriegsausbruch 1914 stellte auch für das deutsche Judentum eine Zäsur dar. Steffen Bruendel zeigt, wie arrivierte und avantgardistische Literaten sowie Künstler auf den Spannungsbogen von Nonkonformismus und Überanpassung reagierten. Er schildert ihre Erfahrungen während des Krieges und deren künstlerische Verarbeitung, sowie die Auswirkungen auf ihr Selbstverständnis als Juden in Deutschland, wobei das Jahr 1916 bereits eine entscheidende Wende darstellt.
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Zwischen Nonkonformismus und Überanpassung, Steffen Bruendel
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- 2016
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