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Armut hat viele Gesichter, und Mobilität zeigt sich in verschiedenen Formen – von geschätzten bis kriminalisierten. Besonders problematisch waren in Europa seit dem späten Mittelalter soziale Gruppen, die Armut und Mobilität verbanden: Menschen, die mittellos umherzogen und ihren Lebensunterhalt durch Bitten um Almosen sicherten. Obwohl Betteln und Vagabundieren oft mit der Frühen Neuzeit assoziiert werden, verschwanden diese Phänomene an der Schwelle zur Moderne keineswegs. Im Gegenteil, während der krisenanfälligen Industrialisierung erlebten sie neue Konjunkturen. Diese Armutsformen führten zu strengen Repressionsmaßnahmen, üben jedoch auch eine merkwürdige Faszination aus, da sie eine radikale Unangepasstheit an die Normen der sesshaften Arbeitsgesellschaft verkörperten. Die Geschichte des Bettels und der Vagabondage in Deutschland im 19. und frühen 20. Jahrhundert wird sowohl auf der Mikroebene alltäglicher Erfahrungen (mit Fokus auf die preußische Rheinprovinz) als auch auf der Makroebene gesellschaftlicher Reformdebatten rekonstruiert. Die „Randgruppe“ der Almosenbitter und mittellosen Wanderer war von weit mehr als marginaler Bedeutung: Ihre Auseinandersetzungen prägten die Anfänge moderner Sozialpolitik wie ein unentrinnbarer dunkler Schatten.
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Vagabunden, Beate Althammer
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- Pubblicato
- 2017
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