Volker Stalmann Libri






Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Geschichte der Deutschkonservativen Partei und der Deutschen Reichspartei im Königreich Bayern von 1890 bis 1914. Die Studie illustriert die Bedeutung sozialräumlicher Bezüge politischen Verhaltens. Sie unterstreicht, wie sehr der deutsche Föderalismus das deutsche Parteiensystem und speziell den deutschen Konservatismus geformt und ihm ein vielschichtiges, schillerndes Gepräge verliehen hat.
Die Partei Bismarcks
Die Deutsche Reichs- und Freikonservative Partei 1866-1890
Die deutsche Reichs- und Freikonservative Partei war eine bedeutende politische Kraft im Deutschen Kaiserreich vor 1890. Nach dem Krieg gegen Österreich in Preußen 1866 gegründet, unterstützte die Partei vehement die Reichsgründungspolitik des preußischen Ministerpräsidenten und späteren Reichskanzlers Otto von Bismarck. Sie war letztlich die Partei Bismarcks. Als wichtigstes parlamentarisches Instrument Bismarckscher Politik spielte sie bis zu dessen Rücktritt im Jahre 1890 eine zentrale Rolle im Reich und in Preußen. Innerhalb des deutschen Konservativismus repräsentierte die Partei all jene reformbereiten Kräfte, die sich den politischen, ökonomischen und sozialen Veränderungen der Zeit nicht entgegen stellen wollten und im Bündnis mit den Mächten der Moderne die führende Stellung im Staat und in der Gesellschaft zu bewahren trachteten.
Die CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag
Sitzungsprotokolle 1972–1983
Die Christlich-Soziale Union (CSU) nimmt im deutschen Parteiensystem eine besondere Stellung als autonome Landespartei mit bundespolitischem Anspruch ein. Ihre herausragenden Wahlergebnisse und die Dominanz in Bayern machen sie zu einer der erfolgreichsten Volksparteien Europas. Die siebziger Jahre sind entscheidend für die Partei: Während die CSU in Bayern zur Hegemonialpartei aufsteigt, muss sie sich nach dem Machtverlust in Bonn in der Opposition neu definieren. Die CSU-Abgeordneten im Deutschen Bundestag verfolgen einen konfrontativen Kurs gegenüber der sozial-liberalen Koalition, was die Spannungen zwischen den beiden Unionsparteien verstärkt. Unter Franz Josef Strauß sieht sich die CSU als Speerspitze der Opposition, wobei die weniger erfolgreichen CDU-Landesverbände sich unterordnen müssen. Das gestärkte Selbstbewusstsein der CSU-Führung führt zu Konflikten mit der CDU unter Rainer Barzel und Helmut Kohl, die 1976 in der Aufkündigung der Fraktionsgemeinschaft gipfeln. Die Sitzungsprotokolle der CSU-Landesgruppe im Bundestag von 1972 bis 1983 bieten Einblicke in das angespannten Verhältnis der Schwesterparteien und reflektieren die Entwicklung einer Partei, die unter Strauß eine bedeutende Rolle in der Bundespolitik einnimmt.
Die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag
Sitzungsprotokolle 1949-1969
Der Deutsche Bundestag ist ein Fraktionenparlament. Deshalb publiziert die KGParl seit 1993 die Protokolle der Fraktionssitzungen – in enger Zusammenarbeit mit den Archiven der im Parlament vertretenen Parteien. Die Sitzungsprotokolle sind eine einzigartige Quelle. Kein anderes Nationalparlament in Europa verfügt über eine vergleichbare nahezu lückenlose Hinterlassenschaft zu diesen zentralen politischen Organisationseinheiten. Die Dokumente ermöglichen eine Betrachtung grundsätzlicher Fragen der Funktions- und Arbeitsweise des Deutschen Bundestages und gewähren damit einen tiefen Einblick in Praxis und Probleme parlamentarischer Demokratien. Die KGParl hat wissenschaftliche Editionen bislang für die Fraktionen der CDU/CSU und der SPD aus den Jahren 1949 bis 1972, für die CSU-Landesgruppe (1949 bis 1972) und für die Fraktion der GRÜNEN (1983 bis 1990) publiziert. Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Vierte Reihe, Band 16/I
Die Edition der Sitzungsprotokolle des Hamburger Arbeiter- und Soldatenrats stellt eine erstklassige Quelle zur Geschichte der deutschen Rätebewegung dar. Nahezu lückenlos wird die politische Arbeit der revolutionären Räte der Hansestadt während der entscheidenden Monate von November 1918 bis einschließlich März 1919 dokumentiert. Die Edition eröffnet zahlreiche neue Perspektiven für die Erforschung der deutschen Revolution von 1918/19. So werden die politische Generallinie des Umsturzes sichtbar, die der Arbeiter- und Soldatenrat verfolgte, und ebenso die Schwankungen und Irritationen, die das revolutionäre Geschehen bei seinen Mitgliedern auslöste. Auch die besondere Situation der Hansestadt findet Berücksichtigung. Im Gegensatz zu den meisten Ländern des Deutschen Reiches stand die Arbeiter- und Soldatenräten in Hamburg keine Revolutionsregierung unter Führung der Sozialdemokratie gegenüber, sondern ein bürgerlicher Senat, der noch das untergegangene konstitutionelle Verfassungssystem des Kaiserreichs repräsentierte. Die Sitzungsprotokolle werden um einige wichtige Dokumente ergänzt, darunter die zentralen Bekanntmachungen des Senats und verschiedene Presseartikel über die Versammlungen des Arbeiter- und Soldatenrats.
Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst
- 485pagine
- 17 ore di lettura
Dies ist die fesselnde Biographie eines Mannes aus fränkischem Hochadel, der die Geschicke deutscher Politik im 19. Jahrhundert jahrzehntelang mitgestaltet hat, zunächst als bayerischer Ministerpräsident nach dem deutsch-österreichischen Krieg von 1866, dann als Abgeordneter im neuen Reichstag, als langjähriger deutscher Botschafter in Paris, als Statthalter in Elsass-Lothringen und schließlich als dritter deutscher Reichskanzler nach Bismarck und Caprivi (1894-1900). Volker Stalmann rekonstruiert einfühlsam und mit großem Gespür für Nuancen das Leben einer faszinierenden Persönlichkeit, die zu den beeindruckendsten des deutschen Adels im 19. Jahrhundert zählt.