Herkömmlicher Unterricht kann den neuen gesellschaftlichen Herausforderungen nicht gerecht werden. Interdisziplinäre Studienbereiche in der Lehrerbildung sollen darauf vorbereiten. Die Schule von morgen muss junge Menschen auf vielfältige Wertvorstellungen und komplexe Lebenswelten vorbereiten. Neben Fachkenntnissen sind Organisationsvermögen, Planungskompetenz und Teamfähigkeit erforderlich, um im Beruf erfolgreich zu sein. Die bloße Vermittlung von Fakten in einzelnen Fächern reicht nicht mehr aus, um den Bildungsauftrag zu erfüllen. Komplexe Sachverhalte sollten in fächerübergreifenden Lernarrangements erarbeitet werden. Künftige Lehrerinnen und Lehrer benötigen neben disziplinärem Wissen auch übergreifende Kompetenzen wie Reflexivität, Strukturwissen, Prozessdenken sowie Fähigkeiten zu kooperativem und mehrdimensionalem Unterrichten. Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat diese Herausforderung angenommen und integriert interdisziplinäres Lehren und Lernen in ihre Konzepte zur Lehrerausbildung. Konkrete Erfahrungen interdisziplinären Arbeitens aus Wissenschaft, Gesellschaft, Hochschullehre, Schule und Industrie werden von namhaften Autoren präsentiert und in diesem Band zusammengeführt, um die Rolle und den Platz von Interdisziplinarität in der Lehrerbildung zu klären und zu präzisieren.
Anneliese Wellensiek Libri



Der naturwissenschaftliche Unterricht steckt in der Krise. In den großen Schulvergleichsstudien wurde für den naturwissenschaftlichen Unterricht ein Leistungsproblem aufgedeckt. Aus anderen Studien wissen wir von einem Identifikationsproblem: Schülerinnen und Schüler wählen die Naturwissenschaften ab, sobald man ihnen Gelegenheit dazu gibt. Gründe genug, Ursachenforschung zu betreiben und die Frage zu stellen, wie dem Unterricht in den Naturwissenschaften Wege aus dieser Krise gelingen könnten. Auch die Kultusministerkonferenz hat ihrerseits Konsequenzen aus den Ergebnissen gezogen und mit Beschluss vom 16.12.2004 Bildungsstandards in allen naturwissenschaftlichen Fächern für den Mittleren Schulabschluss bereitgestellt. In Kombination mit der Einführung von Basiskonzepten stellen sie einen Meilenstein für die Diskussion in den Fachdidaktiken dar. Passender hätte der Zeitpunkt für die Erörterung des Themas: „Didaktik der Naturwissenschaften -- Quo vadis?“ kaum sein können. In der vorliegenden Festschrift, die Michael Schallies zum 60. Geburtstag gewidmet ist, melden sich sowohl langjährige als auch erst kürzlich dazu gestoßene Wegbegleiter seines wissenschaftlichen Werdegangs zu Wort. Ergebnis ist ein „Luftbild“ der naturwissenschaftlichen Didaktik, das ihre hochgradige Ausdifferenzierung in thematischer und methodischer Hinsicht zu der gestellten Frage widerspiegelt.
Der naturwissenschaftliche Unterricht steckt in der Krise. Am Beispiel der Gentechnik wird mittels Praxisforschung an zehn allgemein bildenden Schulen dem Problem nachgegangen. Der naturwissenschaftliche Unterricht steckt in der Krise. In Studien wurde für den naturwissenschaftlichen Unterricht nicht nur ein Leistungsproblem, sondern auch ein Identifikationsproblem aufgedeckt: Schülerinnen und Schüler wählen die Naturwissenschaften ab, sobald man ihnen Gelegenheit dazu gibt. Am Beispiel der Gentechnik wird mittels Praxisforschung an zehn Schulen im Rhein-Neckar-Dreieck (Haupt-, Realschulen und Gymnasien) Ursachenforschung betrieben und nach Wegen aus der Krise gesucht.