Both pathos and distance play a role in the work of Andreas Muhe. Pathos becomes distance, and this distance becomes a precondition that allows for pathos. Muhe's themes are often ambiguous, already emotional, and charged by their respective historical context: Christmas trees, chancellors, the chalk cliffs on Rugen, the Obersalzberg. The photographs by Andreas Muhe are accompanied by excerpts from the novel 1913 The Year before the Storm, by Florian Illies.
Fast parallel zu der Einzelausstellung Viviane Sassen wird das Haus der Photographie 2017 eine Einzelausstellung mit Andreas Mühe (geb. 1979) zeigen. In der Werkschau im Haus der Photographie wird zum ersten Mal kuratorisch der Versuch unternommen, die zeitgeschichtlichen und politischen Themen, die für den Fotografen Andreas Mühe eigen sind, miteinander zu verknüpfen, ohne die seriellen Arbeiten wie ?A.M.? oder ? Wandlitz? auseinanderzureißen. Seit 2009 setzt Mühe sich verstärkt mit der Thematik Macht auseinander und porträtiert die politische Elite in einem unverwechselbaren Stil: Seine Arbeiten sind stets streng inszeniert und erinnern mit einem gewissen Hang zur Melancholie sowie kalter Lichtführung an den deutschen Film der 2000er. Elemente des Films und Theaters finden sich auch in der Werkgenese wieder. Schnappschüsse entsprechen nicht seiner Arbeitsweise. Die Dimensionen des Raums, das Verhältnis von Mensch und seiner Umgebung sind das zentrale Sujet der Bildkomposition. In seinem Werkzyklus ?Obersalzberg± (2010 bis 2013) setzt sich Andreas Mühe mit der historisch belasteten Landschaft und Bildästhetik auseinander. Das Schönheitsideal des totalitären Systems stellt Mühe überspitzt zur Schau und assoziiert damit hochaktuelle Themen wie Fremdenfeindlichkeit und Neonazismus. 00Exhibition: Deichtorhallen - Haus der Photographie, Hamburg, Germany (19.05.-20.08.2017)
Als romantisch, mystisch, manchmal auch schwer und geheimnisvoll, werden die Aufnahmen des 1979 geborenen Photographen beschrieben. F. C. Gundlach, der Doyen der deutschen Photographie, ist ein entschiedener Förderer von Andreas Mühe, der schon früh die außerordentliche Konsequenz in Andreas Mühes Werk lobte: „In seiner noch kurzen Karriere hat der 1979 im damaligen Karl-Marx-Stadt geborene Andreas Mühe ein Werk von außerordentlicher Konsequenz geschaffen. Virtuos bedient er sich der Kameratechnik, arrangiert sehr differenzierte Beleuchtungskonzepte und hat in wenigen Jahren für die wichtigsten Magazine gearbeitet. Seine überwiegend mit der Großbildkamera aufgenommenen Portraits und Gruppenbilder inszeniert er bis ins kleinste Detail. Die Portraitierten vertrauen ihm, ihre Individualität scheint aus den Bildern auf, nah und kompromisslos ehrlich.“ Reduziert und konzentriert auf das Wesentliche zeigen die Portraits Künstler wie Markus Lüpertz, Jonas Burgert, Daniel Brühl oder Hannah Herzsprung, aber auch Literaten und Politiker wie die Bundeskanzlerin Angela Merkel oder George Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.