An Selbstbewusstsein fehlte es ihm nicht, dem Siebzehnjahrigen, der davon traumte, dass sich selbst Sonne, Mond und Sterne vor ihm zur Erde warfen: geliebt von seinem Vater, gehasst von den Brudern; verraten und verkauft nach Agypten und doch schon wieder auf dem Weg nach oben; geschatzt von Potiphar, seinem Herrn, heiss begehrt und ins Ungluck gesturzt von seiner Herrin; ein Habenichts aus Kanaan, vom Pharao zu hochsten Ehren erhoben; ein Mann, den das Gluck auch im Ungluck nicht verliess. Das Buch geht der literarischen Biographie Josefs in der Bibel Israels nach. Es stellt die Frage, wie sich das Leben von Josef und seinen Brudern zur Geschichte verhalt, welchem Autor wir dieses Meisterwerk der hebraischen Erzahlkunst verdanken und fur welche Leser es geschrieben wurde. Ein eigenes Kapitel verfolgt exemplarisch die Wirkungsgeschichte Josefs in Judentum, Christentum und Islam sowie in Kunst und Literatur.
Rüdiger Lux Libri






Sacharja 1-8
- 304pagine
- 11 ore di lettura
In Sacharja 1-8 spricht ein Prophet aus der Zeit des Zweiten Tempels und thematisiert die Rückkehr JHWHs nach Jerusalem als fundamentale Voraussetzung für den Neuanfang nach dem Exil. Durch acht Nachtgesichte wird eine neue Weltanschauung entwickelt, die Jerusalem und seinen Tempel als Zentrum zukünftigen Heils etabliert. Diese Vision ermöglicht eine Neuvermessung der Welt, die sowohl für die damaligen Leser als auch für die theologische Reflexion von großer Bedeutung ist.
Jiftach und seine Tochter
Eine biblische Tragödie
Hiob, der leidende Gerechte, wurde in der Weltliteratur zum Symbol fur das Ratsel des Bosen. Literaten, Theologen und Philosophen haben sich von dieser Gestalt immer wieder anregen lassen und nach Antworten gesucht. Diese sind so zahlreich wie die Leser des Buches. Jedoch bleibt jede hinter dem, was Hiob erdulden musste, hinter seiner Klage, seiner Anklage und seinem Schweigen zuruck. Eine Antwort auf das Theodizeeproblem gibt es nicht. Einfuhlsam, klug und in feiner Sprachform sagt Rudiger Lux warum. Weil Hiob mehr ist als ein Problem! Er ist ein unschuldig leidender Mensch, einer der paradigmatisch fur die Leiden seines Volkes Israel in der Geschichte sowie die Leiden aller Menschen steht. Mit ihm ruhren der Glaube und das Denken an ihre Grenze, an Gott.
Unser Gott kommt und schweiget nicht
Leipziger Universitätspredigten
Welchen Sinn hat die christliche Predigt in einer Epoche, der die Signatur Nach Gott (P. Sloterdijk) eingeschrieben wurde? Hat sich mit der Zuweisung der Gottesfrage an die Vergangenheit nicht jede Rede von Gott heute erledigt? Angesichts dieser Diagnose unserer (a)religiösen Gegenwart stellt die biblische Rede von einem Gott, den wir nicht schon hinter uns, sondern erst noch vor uns haben, eine Provokation dar: Unser Gott kommt und schweiget nicht! In dem vorliegenden Band wurden zwanzig Predigten der letzten beiden Jahrzehnte zusammengestellt, die die Frage nach dem kommenden Gott von Juden und Christen offenhalten. Eingeleitet wird der Band durch einen Essay über Gott als Richter und Retter.
Ein Baum des Lebens
Studien zur Weisheit und Theologie im Alten Testament
Der vorliegende Band vereinigt einundzwanzig Beiträge aus dem langjährigen Schaffen von Rüdiger Lux, die anlässlich seines 70. Geburtstages neu herausgegeben und zum Teil aktualisiert wurden. Verschiedene Aspekte der alttestamentlichen Weisheit und Weisheitsliteratur sowie der Theologie im Alten Testament werden aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, sodass sich neue Einblicke u. a. in die alttestamentliche Ethik, in Fragen der Erziehung oder des Weltbilds ergeben. Auch praktisch-theologische Aspekte werden verfolgt, sodass verschiedene Teilbereiche der theologischen Einzeldisziplinen zusammengeführt werden.
Es ist gerade die Erfahrung der Grenze, die den Menschen immer wieder herausfordert, die ihm vorgegebenen Räume, Zeiten und Handlungsmöglichkeiten zu überschreiten, sein Leben zu transzendieren. Die Reden und Texte von Rüdiger Lux in dem vorliegenden Band gehen solchen Grenzgängen des Glaubens nach.
In siebzehn teilweise unpublizierten Studien geht Rüdiger Lux unterschiedlichen Aspekten der frühnachexilischen Prophetie bei den Propheten Haggai und Sacharja nach. Ausgehend von einer kompositionsgeschichtlichen Analyse beschäftigt er sich im ersten Teil mit dem Verhältnis von Bild und Text in den Nachtgesichten des Sacharja. Dabei bietet er neuere kulturwissenschaftliche Einsichten der Bildanthropologie in ihrer Bedeutung für den Wirklichkeitsbezug von Visionen. Der zweite Teil enthält sieben Arbeiten zum Wiederaufbau Jerusalems sowie des Tempels und seiner Symbolik in der frühen Perserzeit. Rüdiger Lux weist darauf hin, dass die frühnachexilische Prophetie einen lebhaften und kontroversen Diskurs über unterschiedliche Wiederaufbaukonzepte führte, in denen - im Unterschied zu der Darstellung bei Esra und Nehemia - die persische Reichsregierung allenfalls eine marginale Rolle spielte. Der Bau des Zweiten Tempels verdankte sich nach Haggai und Sacharja einer prophetischen Initiative, für die der Davidide Serubbabel und der Hohepriester Josua erst gewonnen werden mussten. Im dritten Teil kommen verstärkt Aspekte der Theologie in Haggai und Sacharja 1-8 zur Sprache. So wird die Bedeutung und die Funktion der „Herrlichkeit“ und des „Geistes“ JHWHs untersucht, die Konditionierung der unbedingten Heilsbotschaft Sacharjas in ihren Fortschreibungen in Sach 1,1-6 sowie die Völkertheologie der beiden frühnachexilischen Propheten. Abgeschlossen wird der Band durch Studien zur Berufung und Sendung Sacharjas, zur Rolle des „Deuteengels“ sowie durch Reflexionen zum Verhältnis von Prophetie und Predigt.