Die gesammelten Aufsätze von Marcel Reich-Ranicki über Martin Walser, ursprünglich 1994 erschienen, werden anlässlich des zehnten Todestags des Kritikers und des Schriftstellers neu veröffentlicht. Die erweiterte Ausgabe enthält frühere Aufsätze, nach 1994 veröffentlichte Artikel und Informationen zur komplexen Freundschaft zwischen den beiden.
Marcel Reich Ranicki Ordine dei libri







- 2023
- 2020
Originally published in German as "Mein Leben," this work offers an intimate glimpse into the author's life experiences. It delves into personal reflections and significant events that shaped their identity, providing readers with a compelling narrative that intertwines personal history with broader themes of culture and society. The book's bilingual publication highlights its cross-cultural relevance and appeal.
- 2020
Der doppelte Boden
Ein Gespräch über Literatur und Kritik
Gute Literatur, hat Marcel Reich- Ranicki gesagt, ähnele einem Koffer für Schmuggelware. Auch sie hat einen doppelten Boden, in dem sich Dinge zunächst unsichtbar transportieren lassen. Und selbst wenn der Leser versteckte Bedeutungen nicht entdeckt, genießt er doch die Lektüre. Denn gute Literatur sei vor allem eines: nicht langweilig. In den Gesprächen, die der Literaturwissenschaftler Peter von Matt in den Jahren 1986 bis 1991 mit Marcel Reich-Ranicki geführt hat, geht es um Fragen wie diese: Welche Aufgaben, welche Bedeutung hat Literaturkritik? Wie ist es um das Verhältnis zwischen Literaturwissenschaft und Literaturkritik bestellt? Die Werke welcher Autorinnen und Autoren sollten wir alle lesen und warum? Der Germanist und Nachlassverwalter Marcel Reich-Ranickis, Thomas Anz, hat den Interviews vier spätere Essays von Matts über Reich-Ranicki hinzugefügt und sie mit einem Vorwort versehen.
- 2020
"Aus dem gewaltigen literarischen Fundus der deutschsprachigen Literatur hat Marcel Reich-Ranicki die wichtigsten Texte ausgewählt: Geschichten und Gedichte, die über Jahrhunderte überdauert haben und bis heute nicht an Bedeutung, Lebendigkeit und Glanz verloren haben - ein unvergänglicher Kanon.
- 2019
Über Günter Kunert
- 53pagine
- 2 ore di lettura
Die erste Rezension, die Marcel Reich-Ranicki über ein Buch von Günter Kunert veröffentlichte, war so kritisch, dass er sie 1970 in seine Sammlung „Lauter Verrisse“ aufnahm. Als 1985 „Lauter Lobreden“ von Reich-Ranicki erschienen und dabei auch Kunert gepriesen wurde, war das aber keine Überraschung. Denn in hohen Tönen gelobt hat der Kritiker den Dichter schon viel früher. Bereits zehn Monate nach dem „Verriss“ seines Romans „Im Namen der Hütte“ erschien 1968 Reich-Ranickis Rezension zu Kunerts Erzählungen „Die Beerdigung findet in aller Stille statt“. Schon der erste Satz kündigte an: „Nein, heute wird nicht genörgelt, sondern endlich einmal kräftig in die Harfe gegriffen“. Kritisiert hat er danach keine Bücher mehr von ihm. Sie wurden Freunde. Aber gewürdigt hat Reich-Ranicki den Autor aus verschiedenen Anlässen, vor allem in den Jahren 1979 und 1980, als Kunert die DDR verließ. Und wenn Reich-Ranicki über Kunert schrieb, schrieb er auch über sich selbst. Denn die Lebensgeschichten beider hatten manche Ähnlichkeiten. Der 90. Geburtstag Günter Kunerts im März 2019 war ein Anlass, die Beiträge Marcel Reich-Ranickis über ihn erneut zu veröffentlichen.
- 2018
„1993 schrieb ich, daß ich Philip Roth zwar für einen hochintelligenten, einen außergewöhnlichen Autor halte, doch nicht ganz sicher bin, ob er ein wirklich großer Romancier ist. Jetzt, nach den Romanen Der menschliche Makel und Das sterbende Tier, glaube ich zu wissen: Er ist einer der größten Schriftsteller unserer Zeit.“ Diese Sätze stehen am Ende einer Reihe von „Lobreden“, aber auch „Verrissen“, in denen Marcel Reich-Ranicki sich mit Werken von Philip Roth auseinandergesetzt hat. Dessen 85. Geburtstag am 19 März 2018 war ein Anlass, alle Rezensionen des Kritikers über ihn erneut zu veröffentlichen – online als Sonderausgabe der Zeitschrift literaturkritik. de. Zum Tod von Philip Roth am 22. Mai erscheint die Sammlung nun auch gedruckt und ergänzt: mit Äußerungen des Kritikers über Roths Werke in vier Sendungen des Literarischen Quartetts und in mehreren Beiträgen zur Serie „Fragen sie Reich-Ranicki“ in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Dort wurde er mehrfach gefragt, ob Philip Roth nicht den Literaturnobelpreis verdiene. In einer seiner Antworten steht: „Ich schätze Philip Roth außerordentlich und habe den Preis für ihn schon mehrfach mit vielen schönen Worten beantragt und damit nichts erreicht.“
- 2018
Im Rahmen der „Richard-Strauss-Tage 1995“ fand in Garmisch-Partenkirchen eine hochkarätig besetzte Gesprächsrunde statt: Moderiert von August Everding, diskutierten Marcel Reich-Ranicki und Joachim Kaiser ihre Standpunkte zu dem strittigen Verhältnis von Text und Musik in der Oper. Seit der spektakulären Oper von Antonio Salieri „Prima la musica e poi le parole“ aus dem Jahr 1786 blieb dieser Titel ein geflügeltes Wort in der Auseinandersetzung um das Verhältnis zwischen Wort und Musik in der Oper. Diese Sternstunde einer heute oft schmerzhaft vermissten Gesprächskultur erscheint nun erstmals als Buch und garantiert nicht nur für Opern-Freunde ein spannendes Lesevergnügen.
- 2017
Wo Dramatiker verstummten und die Romanciers ratlos erschienen, da erhoben die Lyriker ihre Stimmen. Die hundert besten deutschen Gedichte des zwanzigsten Jahrhunderts präsentiert Marcel Reich-Ranicki in diesem Band. Die Auswahl reicht von Ricarda Huch, Stefan George und Else Lasker-Schüler bis zu den Lyrikern, die nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurden – wie Ulla Hahn und Durs Grünbein. Im Mittelpunkt der Sammlung stehen Rilke und Benn, Trakl und Celan. Doch am stärksten vertreten ist jener Poet, den viele für den Klassiker der modernen deutschen Poesie halten: Bertolt Brecht. Berücksichtigt werden hier aber auch unterschätzte, wenn nicht gar vergessene Lyriker des Jahrhunderts. »Ich habe Gedichte ausgewählt, die mir gefallen, solche, die ich schätze oder bewundere oder gar liebe.« Marcel Reich-Ranicki
- 2017
Die Gruppe 47
Berichte, Aufsätze und Erinnerungen 1958 bis 2003
Im Herbst 1958 wurde Marcel Reich-Ranicki, der wenige Monate vorher aus Polen in die Bundesrepublik Deutschland übergesiedelt war, von Hans Werner Richter zur Jahrestagung der Gruppe 47 in Großholzleute im Allgäu eingeladen. Am 15. November erschien in der Münchner Zeitschrift „Die Kultur“ sein Bericht dazu – der erste einer kontinuierlichen Serie, die bis hin zur vorläufig letzten Tagung im Oktober 1967 und zu einem zehn Jahre später inszenierten „Abschiedstreffen“ reichte. Die Zugehörigkeit zur Gruppe 47 wurde ein markanter Bestandteil von Reich-Ranickis Profil als Literaturkritiker. Und die in der Gruppe kultivierte Form der mündlichen Diskussion über Literatur mit ihren Spielregeln prägte den Kritiker bei seinen frühen Auftritten im Rundfunk als Moderator der Sendung „Das literarische Kaffeehaus“, von 1977 bis 1986 noch deutlicher in seiner Rolle beim Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis und von 1988 bis 2001 seine Präsenz im Fernsehen als Protagonist im „Literarischen Quartett“. 70 Jahre nach der Gründung der Gruppe 47 und 50 Jahre nach ihrer letzten richtigen Tagung werden die Berichte, Aufsätze und späteren Erinnerungen Reich-Ranickis über sie zum ersten Mal gesammelt veröffentlicht.
- 2017
Mit dem Titel „Ein Tag in meinem Leben“ war Marcel Reich-Ranickis am 27. Januar 2012 vor dem Deutschen Bundestag gehaltene „Rede zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ überschrieben. Der Tag, über den die Rede in Anlehnung an seine Autobiographie „Mein Leben“ erzählt, ist der 22. Juli 1942, an dem die Nationalsozialisten das Todesurteil über die in Warschau lebenden Juden fällten. Er ist zugleich Reich-Ranickis Hochzeitstag. Die Erinnerung an diese Zusammenhänge endet mit einem Shakespeare-Zitat aus „König Richhard III.“. Welche existenzielle Bedeutung Shakespeares Dramen für Reich-Ranicki schon seit seiner Schulzeit hatten, in der der 1929 mit den Eltern aus Polen nach Deutschland übergesiedelte Jude in Berlin vor allem im Theater „Beistand und Zuflucht“ suchte, wie er in „Mein Leben“ schreibt, dokumentiert die hier von Thomas Anz unter dem Titel „Mein Shakespeare“ herausgegebene Zusammenstellung seiner Erinnerungen, Theaterkritiken und anderer Veröffentlichungen über den Dichter.

