Die stärkere Beteiligung der Bevölkerung an Projekten der technischen Zusammenarbeit (TZ) gilt als Grundlage erfolgreicher und nachhaltiger Entwicklung. Die Umsetzung dieses Anspruchs bringt jedoch zahlreiche Probleme mit sich, die oft nicht lösbar sind. Diese Arbeit erfasst systematisch die praktischen, psychologischen und (lokal-)politischen Herausforderungen. Durch das akteursorientierte Paradigma der „sozialen Schnittstelle“ werden zwei Fallstudien partizipativ konzipierter Forstprojekte in Benin untersucht, um zentrale Elemente der Zusammenarbeit und deren Aushandlung zu identifizieren. Dabei wird berücksichtigt, dass beide Seiten kulturellen Prägungen unterliegen, spezifische Handlungsspielräume haben und strategischen Interessen folgen. Diese Perspektive ermöglicht eine umfassendere Wahrnehmung der Schnittstellenkonfiguration und eine weniger ideologisch verzerrte Beurteilung gemeinsamer Handlungsoptionen. Die in der Interaktion entstehenden Konflikte werden als normal betrachtet und besser verstanden. Entwicklungspolitische Schlagworte und Strategien werden relativiert, während gleichzeitig die Konzeption von Entwicklungsprojekten hinterfragt wird.
Eva Sodeik Libri



