Lange wurde das neuartige Coronavirus, das im Jänner 2020 in der chinesischen Provinz Hubei zu aufsehenerregenden Maßnahmen führte, in Europa unterschätzt. Das änderte sich schlagartig mit den Bildern, die den Zusammenbruch des Gesundheitssystems in der Lombardei zeigten. Diese Bilder sollten die österreichische Diskussion über die Anti-Corona-Maßnahmen auch dann noch prägen, als längst klar war, dass es „italienische Verhältnisse“ in Österreich nicht geben würde. Dazwischen lagen Wochen, in denen die österreichischen Gesundheitsbehörden die ersten Anzeichen dafür, dass das Infektionsgeschehen nicht an der italienisch-österreichischen Grenze haltmachen würde, nicht wirklich ernst nahmen. Das Addendum-Autorenteam hat eine Chronologie der Ereignisse zusammengetragen, die zeigt, warum Österreich schlecht vorbereitet war, wann aus der Reaktion eine Überreaktion wurde, und wie die Wiedereröffnung des Landes zum Verordnungschaos wurde.
Michael Fleischhacker Libri






Das Jahr 2007, das erste Jahr der Großen Koalition unter Alfred Gusenbauer, hat so etwas wie den Symptomkatalog einer Krankheit zum Tode aufgelistet. Der moribunde Patient ist das politische System der österreichischen Nachkriegszeit, die so genannte „Zweite Republik“. Was Jörg Haider mit seinen wildesten polemischen Agitationen nicht gelungen ist, worüber politische Theoretiker aus antifaschistischem Alarmismus in intellektuelle Hyperventilation verfielen, was der linksliberale Mainstream des hiesigen semipragmatisierten Berufsschreibermilieus - vor Angstlust zitternd - sehnend befürchtet hatte, der Partykanzler und seine Amateurtruppe haben es gewissermaßen im Vorbeigehen erledigt: Die Zweite Republik ist tot. Und das ist gut so.
Wien, 4. Februar 2000 oder Die Wende zur Hysterie
- 127pagine
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Die Zeitung
- 151pagine
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Gerüchte über den Tod der Zeitung kursieren seit längerem, und „The Economist“ stellte 2006 die provokante Frage: „Who killed the Newspaper?“ Obwohl viele Zeitungen seither verschwunden sind, lebt die „Zeitung“ als Gattung weiter. Die digitale Revolution, oft als Hauptverursacher angesehen, hat die Kommunikationslandschaft grundlegend verändert und ist mit der Erfindung der Dampfmaschine vergleichbar, die das 18. Jahrhundert prägte. Medienunternehmen weltweit kämpfen gegen die negativen Auswirkungen digitaler Technologien auf ihre Geschäftsmodelle, während diese Technologien gleichzeitig als Mittel zur Demokratisierung von Informationen gefeiert werden. Die traditionellen Medien verlieren ihre Rolle als „Gatekeeper“ im globalen Informationsfluss und damit auch ihre vermeintliche Funktion als „Vierte Gewalt“ neben Legislative, Exekutive und Judikative. Ist das problematisch? Dieses Buch geht von der Überzeugung aus, dass ohne Herkunft keine Zukunft möglich ist. Während die gedruckte „Kauf-Tageszeitung“ im Sterben liegt, könnte die „Idee der Zeitung“ überleben. Es erzählt von dieser Idee, ihren Ursprüngen im frühen 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart und darüber hinaus.

