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Die katholisch-konservativen Innerschweizer Bauern brachten mit ihrem bewaffneten Widerstand die fortschrittlichen Bemühungen der Helvetischen Republik zu Fall, so die lang gehegte historiografische Erzählung. Doch was war die 'Helvetische Republik' in der Praxis im Dorf? Welche Vorstellungen und Emotionen trieben die Menschen zu widerständigen Handlungen? Eine Untersuchung wendet erstmals den mikrohistorischen Ansatz auf die Innerschweiz an. Lukas Vogel rekonstruiert anhand von Verhörprotokollen, Verwaltungsberichten und weiteren Dokumenten den Verlauf eines Aufstandsversuchs und verortet die Akteure in der familialen, ökonomischen und politischen Landschaft der Gemeinde. Das Ergebnis ist ein facettenreiches Bild, das zeigt, dass die Machtträger in den helvetischen Kantonen fast ausschließlich aus den politisch dominierenden Familien des Ancien Régimes stammten. Widerständige Handlungen hatten somit auch eine antiherrschaftliche Komponente. Da zwischen politischer und religiöser Sphäre nicht unterschieden wurde, diente der religiöse Diskurs der Ab- und Ausgrenzung gegenüber reformierten Nachbarn und als 'Ketzer' gebrandmarkten Abweichlern innerhalb der eigenen Gemeinde. Die Konfliktlinien des 'antihelvetischen' Aufstands erwiesen sich als Fortsetzung familial geprägter Machtkämpfe zwischen 'Franzosen' und 'Vaterländern', die das 18. Jahrhundert in der Innerschweiz prägten.
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Gegen Herren, Ketzer und Franzosen, Lukas Vogel
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- 2004
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