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Die Angst des Siegers vor dem Verlierer wurde mir 1994 in Montreal während einer UNESCO-Konferenz bewusst, die Flüchtlinge und humanitäre Hilfe thematisierte. In Quebec erlebte ich die Spannungen zwischen Anglokanadiern und Frankokanadiern, besonders im Kontext des bevorstehenden Referendums. Die Furcht der Anglokanadier, das Referendum zu verlieren, war spürbar. Über 200 Jahre zuvor waren sie die Sieger, während die Franzosen, die Quebec gegründet hatten, zu Untertanen der englischen Krone wurden. Jetzt wollten die Verlierer ihre Unabhängigkeit zurückgewinnen. Diese Angst erinnerte mich an die Kolonialherren in Afrika nach 1950, insbesondere die Briten in Rhodesien und die Belgier im Kongo. Auch die Franzosen und Spanier in Nordafrika waren betroffen. Ein Facebook-Post aus 2017 erinnerte mich an die Berliner Konferenz von 1884/85, bei der die europäischen Mächte Afrika ohne Rücksicht auf die Einheimischen aufteilten. Später fürchteten sie, als die Verlierer ihre Freiheit zurückforderten. Ähnlich war es im Zweiten Weltkrieg, als die siegreichen deutschen Truppen in Europa marschierten, nur um schließlich von den Russen in Berlin besiegt zu werden. Kriege werden meist von Männern begonnen, und die entscheidende Frage bleibt: Wie schnell können Angreifer und Verteidiger Frieden schließen?
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Conflict photography, Alex Kempkens
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- 2018
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