Ein erheblicher Teil der Bodenfläche gehört der öffentlichen Hand, was bedeutet, dass sie den Bürgerinnen und Bürgern gehört. Dieser Boden sollte nachhaltig bewirtschaftet und nicht verkauft werden. Der Druck von Großinvestoren, auch aus dem Ausland, wächst, da Boden begehrt, wertbeständig und nicht vermehrbar ist. Das Thema „Boden behalten – Stadt gestalten“ stellt eine der großen Herausforderungen dar, mit denen sich unsere Gesellschaft auseinandersetzen sollte. Über 30 Autorinnen und Autoren beleuchten die „Bodenfrage“ in der Schweiz und international, bieten historische und zeitgenössische Beispiele und unterstützen Akteure in Städten, Gemeinden und der Zivilgesellschaft. Wichtige Aspekte sind das städtische Bodenmanagement und (Erb-)Baurecht, wobei Herausforderungen sowie die Ideen und Akteure, die die Debatte prägen, untersucht werden. Ein Schwerpunkt liegt auf der erfolgreichen „Basler Bodeninitiative“, die von der Idee über den Regierungsratsbeschluss bis zur Abstimmung umfassend vorgestellt wird. Zudem werden erste praktische Erfahrungen mit Bodeninitiativen, die dem Basler Vorbild gefolgt sind, analysiert. Die dokumentierten Erfahrungen in anderen schweizerischen Städten und Gemeinden verdeutlichen, was eine informierte und engagierte Zivilgesellschaft erreichen kann.
Brigitta Gerber Libri



Fast täglich hören Jugendliche Kommentare, was und wie 'Ausländer' angeblich sind, welche Probleme sie angeblich verursachen. Das wirft bei den Heranwachsenden Fragen auf und verleitet sie auch zu provozierenden Äusserungen. Wie sollen Eltern da reagieren? Mit differenzierenden Argumenten können sie ihren Kindern helfen, Antworten zu finden. Doch Argumentieren muss gelernt sein. Es ist nicht immer einfach, eine sachliche Antwort zu finden oder das notwendige Hintergrundwissen bereitzuhaben. Das Interesse an einer Auseinandersetzung mit den Kindern einerseits und am Einsatz für Menschenrechte und gegen Rassismus andererseits ist die beste Voraussetzung für einen kritischen Dialog. Das Buch für Eltern, Grosseltern und alle, die oft in Kontakt sind mit Jugendlichen. Es ist aber auch für interessierte Jugendliche selbst geeignet, die Rassismus in ihrem Umfeld miterleben, davon betroffen sind. Ein Leitfaden, um Vorurteile zu erkennen; ein praktisches Argumentationstraining, um gegen Rassismus Stellung zu beziehen.
Die antirassistische Bewegung in der Schweiz
Organisationen, Netzwerke und Aktionen
Mitte der Achtzigerjahre konnte in der Schweiz, wie in ganz Europa, eine beunruhigende Zunahme rassistischer Gewalttaten beobachtet werden. Medien, politische Organisationen und Forschende stellten in den letzten fünfzehn Jahren rassistische Ausschreitungen und die beteiligten Täter ins Zentrum ihres Interesses. Studien zu Ursachen rassistischer Gewalttaten haben ohne Zweifel zur kontinuierlichen öffentlichen Diskussion beigetragen. Demgegenüber wurde weitgehend vernachlässigt, dass nicht nur rassistische und xenophobe Akteure den gesellschaftlichen Diskurs bestimmen, sondern auch jene Teile der Bevölkerung, die sich um antirassistische Aufklärung bemühen und sich gegen Rassismus organisieren. Die vorliegende empirische Studie zeigt, wie antirassistische Akteure in der Schweiz Einfluss nehmen auf die Prozesse der öffentlichen Entscheidungsfindung und das politische sowie administrative Handeln. Ihre Organisationen, Strategien und Netzwerke werden erstmals dokumentiert, die persönlichen Ansichten der Vertreterinnen und Vertreter antirassistischer Gruppierungen zu Begriffen und Konzepten wie Rassismus, Antisemitismus, Xenophobie und Antirassismus dargelegt, der Diskussionsstand innerhalb der Antirassismusbewegung erfasst und diskutiert. Der breit angelegte dokumentarisch-historische Charakter der Studie erlaubt es, einen Überblick über die Antirassismus-Geschichte der Schweiz zu erhalten.