Humanvermögensorientierung in Grundversicherungssystemen
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Die Kommunen spüren zunehmend die Folgen des ökonomischen Strukturwandels, was zu erheblichen Einnahmeausfällen führt. Während die Einnahmen sinken, steigen die Ausgaben durch hohe Arbeitslosigkeit und Sozialhilfe. Um auf diese veränderten Anforderungen zu reagieren, sind neue Handlungsansätze im kommunalen sozialpolitischen Handeln erforderlich. Da die Einnahmeseite kaum steuerbar ist, wird die Kluft zwischen Einnahmen und Ausgaben voraussichtlich nur durch Einsparungen auf der Ausgabenseite verringert werden können. Einseitige Ausgabenkürzungen in der Sozialpolitik erweisen sich jedoch als unzureichend, da sie langfristig negative soziale und fiskalische Auswirkungen haben können. Das Konzept der humanvermögensorientierten Sozialhilfe, das dem aktivierenden Sozialstaat nahe steht, betont den investiven Charakter der Instrumente. Dieses Konzept ist nicht nur auf die betroffenen Individuen ausgerichtet, sondern betrachtet auch die gesellschaftliche Perspektive. Zur Umsetzung sind verschiedene Instrumente denkbar, darunter eine fundierte Diagnostik des Humanvermögens der Individuen. Zudem sollte Bildungspolitik als präventive Beschäftigungspolitik verstanden werden, während ein kombiniertes Gutschein-Qualifizierungssystem die Chancen von Langzeitarbeitslosen verbessern könnte.
