Stabile UnGleichheiten
Eine praxeologische Sozialstrukturanalyse
Das Buch befasst sich mit Praktiken und Strukturen, die soziale Ungleichheiten hervorbringen und reproduzieren.






Eine praxeologische Sozialstrukturanalyse
Das Buch befasst sich mit Praktiken und Strukturen, die soziale Ungleichheiten hervorbringen und reproduzieren.
Wenn Menschen Informationen brauchen, beobachten sie ihre Umwelt. Dieses Buch stellt die Beobachtung als Verfahren der wissenschaftlichen Datenerhebung vor. Es werden die methodischen Spezifika herausgearbeitet und die Durchführung von nicht-standardisierten, standardisierten sowie apparativen Beobachtungen erklärt. Beispielhafte Beobachtungsstudien aus der Soziologie ergänzen den Band. Sie sollen zur weiteren Lektüre und zu eigenen Studien anregen.
In dieser Einführung in die Sozialstrukturanalyse wird zum einen grundlegend nach den Ursachen sozialer Differenzierung und nach der relativen Stabilität von Ungleichheitsstrukturen gefragt. Hierzu wird das Zusammenspiel verschiedener differenzierungsrelevanter Arenen (gesellschaftliche Produktion, Sozialstaat, private Haushalte) in theoretischer wie empirischer Perspektive analysiert. Zudem werden wesentliche Institutionen dargestellt, die an der Stabilisierung und Reproduktion ungleicher Lebenslagen beteiligt sind. Zum anderen werden verschiedene Modelle der klassischen (Klassen- und Schichtkonzepte) und modernen Sozialstrukturanalyse (Milieuanalyse, Intersektionalität, transnationale Analyseansätze, Entstrukturierung) vorgestellt, die sozial differente Lebenslagen entlang verschiedener theoretischer Konzepte mehr oder weniger strukturiert darstellen.
Diese Einführung informiert in kompakter Form über die Methoden der quantitativen und qualitativen Sozialforschung sowie über die institutionellen Kontexte, in denen diese Forschung betrieben wird. Dabei werden auch die Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen Verfahren reflektiert. Der Schwerpunkt der methodischen Darstellung liegt im Bereich der Datenerhebung; Verfahren der statistischen und interpretativen Datenanalyse werden nur kursorisch dargestellt. Das Lehrbuch soll das theoretische und praktische Handwerkszeug für eine Sozialforschung vermitteln, die das vorhandene Methodenrepertoire nutzt, um einen Beitrag zur Bearbeitung sozialer Probleme zu liefern. Christoph Weischer ist Professor für Soziologie an der Universität Münster.
Strukturen, Praktiken und Leitbilder der Sozialforschung in der Bundesrepublik Deutschland
Für die Etablierung der Sozialwissenschaften an den westdeutschen Hochschulen spielten neue, „amerikanische“ Forschungstechniken und das mit ihnen erneuerte Paradigma einer empirisch orientierten Soziologie eine wichtige Rolle. Der „Gründungsphase“ folgte in den 60er und 70er Jahren die „große Zeit“ der Sozialforschung, in der die Soziologie und empirisch fundiertes Wissen zu einem Angelpunkt gesellschaftlicher Modernisierungshoffnungen wurden. In den 80er und 90er Jahren wurden die Grenzen dieser Entwicklung erkennbar. Christoph Weischer macht die Akteure und Institutionen, die zur jüngeren Entwicklung der empirischen Sozialforschung beitragen, sichtbar, aber auch die Diskurse und Leitbilder, die sich bei den Produzenten und Verwendern empirisch fundierten Wissens finden.