Dieser Open-Access-Sammelband hinterfragt, wie sich internationale Kulturzusammenarbeit zwischen Ländern unterschiedlicher Kultursysteme und -traditionen erreichen lässt. In Deutschland ist Auswärtige Kulturpolitik von dem Gedanken geleitet, dass globale Herausforderungen Multilateralismus erfordern. Im chinesischen Diskurs dagegen finden andere Kernbegriffe wie z. B. „Tianxia“ Verwendung, die im nicht-chinesischen Kontext einer Interpretation bedürfen. Um der Differenz – aber auch den Gemeinsamkeiten – auf den Grund zu gehen, untersuchen Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus China und Deutschland Selbst- und Fremdwahrnehmungen sowie Kooperationen in kulturellen Begegnungen. Auf diese Weise sollen Grundlagen für ein besseres gegenseitiges Verständnis sowie für kulturelle Kooperation zwischen beiden Ländern ermöglicht werden.
Chunchun Hu Ordine dei libri


- 2023
- 2004
Die Untersuchung thematisiert den Literaturbegriff, der von den späten 40er bis frühen 60er Jahren in der literarischen Öffentlichkeit der Bundesrepublik Deutschland als Basis der literarischen Kommunikation vorausgesetzt wird, anhand dreier exemplarischer Fallstudien. Die Reflexionen von Gottfried Benn und Hans Magnus Enzensberger bilden den Horizont dieser Zeitspanne, vor dem das Bemühen der „jungen deutschen Literatur“ um den Anschluss an die literarische Moderne Kontur erhält. Der ausgewählte Zeitrahmen deckt sich mit dem Epochenbegriff „50er Jahre“ und der Adenauer-Ära (1949 – 1963). Literaturgeschichtlich rückt die Gruppe 47 in den Mittelpunkt der literarischen Öffentlichkeit und setzt neue Maßstäbe. Das Erkenntnisinteresse richtet sich auf den normativen Literaturbegriff des Autors, einschließlich künstlerischer Konzeptionen, Intentionen, Funktionsbestimmungen der Literatur und Vorstellungen von der Rolle des Schriftstellers. Diese Dimensionen werden anhand theoretischer und programmatischer Äußerungen der Autoren erarbeitet. Benn, die jungen Autoren um Hans Werner Richter und Enzensberger repräsentieren drei Schriftstellergenerationen. Benns Artistik ist für die Entwicklung des Literaturbegriffs in den 50er Jahren paradigmatisch; die anderen Autoren haben sich mit ihr in unterschiedlicher Intensität auseinandergesetzt.