Patagonien hat seit jeher Forscher und Abenteurer angezogen. In den 1990er Jahren kamen Touristen hinzu, inspiriert von Hochglanzbildern und literarischen Erzählungen. Diese Reisenden suchen am „Ende der Welt“ nach Freiheit, Weite und Unberührtheit. Der Autor erstellt eine touristische Skizze dieser vernachlässigten Region durch qualitative Interviews mit Reisenden und Tourismusmanagern sowie durch teilnehmende Beobachtung vor Ort. Besondere Aufmerksamkeit gilt der medialen Produktion und der daraus resultierenden touristischen Konsumption von Vorstellungen, die als imaginäre Geographie in Patagonien verankert sind. Der Inhalt umfasst eine Einleitung zur Methodik, eine geographisch-historische Einordnung Patagoniens, eine Analyse des Tourismus mit Fallbeispielen und Ausblicken, sowie die Grenzziehungen aus verschiedenen Perspektiven. Theoretische Überlegungen zu Mythos, Peripherie und Authentizität werden ebenfalls behandelt. Zudem wird die mediale Darstellung Patagoniens in Büchern, Magazinen und Reisekatalogen untersucht, gefolgt von einer Betrachtung der Konsumption aus Sicht der Reisenden, ihrer Motivation und Vorstellungen. Abschließend wird der Tourismus in Patagonien im Spannungsfeld zwischen Mythen und Imaginationen zusammengefasst.
Oliver Hauswald Libri
