Produktionsschule ist ein innovativer Ansatz, um benachteiligte Jugendliche durch die Kombination von Arbeiten und Lernen beruflich und sozial zu integrieren. Seit den 1990er Jahren haben Initiativen im deutschsprachigen Raum, inspiriert vom dänischen Modell, an Bedeutung gewonnen. In Mecklenburg-Vorpommern entsteht eine neue Produktionsschullandschaft, gefördert von der Landesregierung, dem Europäischen Sozialfonds und lokalen Mitteln. Im Rahmen des Programms „Produktionsschule Mecklenburg-Vorpommern“ wurden sechs Schulen gegründet. Diese Initiative kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da die schulische und außerschulische Berufsvorbereitung in einer Krise steckt. Die Exklusion vieler Jugendlicher in Deutschland erfordert dringend neue Förder- und Qualifizierungsansätze. Die Produktionsschulen in Barth, Greven, Rostock, Rothenklempenow, Waren/Müritz und Wolgast wurden über zwei Jahre von der Leibniz Universität Hannover wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die Untersuchungen lieferten wertvolle Einblicke in die Praxis dieser Schulen. Die Ergebnisse zeigen, dass Mecklenburg-Vorpommern in der Entwicklung von Produktionsschulen in Deutschland sowohl theoretisch als auch praktisch ein bedeutendes Zeichen gesetzt hat.
Cortina Gentner Ordine dei libri




- 2008
- 2008
Das pädagogische Modell der Produktionsschule in Dänemark und Deutschland nutzt Arbeits- und Produktionsprozesse zur Förderung benachteiligter Jugendlicher. Es verbindet praktische, ernsthafte Arbeit mit der persönlichen Entwicklung der Schüler und ergänzt somit bestehende Schul- und Ausbildungseinrichtungen sinnvoll. Die Produktionsschule dient als Förderinstrument für „Modernitätsverlierer“ und reagiert auf die gestiegenen qualifikatorischen und bildungspolitischen Anforderungen. In Deutschland ist die Idee der Produktionsschule in Bewegung, wie die Themen und Debatten in diesem Band zeigen, der im Rahmen des Landesprogramms „Produktionsschulen in Mecklenburg-Vorpommern“ entstanden ist. Der Band bietet Praxiserfahrungen, Geschichten aus Produktionsschulen sowie bildungspolitische Anregungen und theoretische Fundierungen von Experten aus Praxis, Politik und Wissenschaft. Er verdeutlicht, dass Produktionsschulen in Deutschland, insbesondere das Landesprogramm „Produktionsschulen in Mecklenburg-Vorpommern“, die Chance haben, sich nachhaltig zu etablieren und einen festen Platz in der Bildungslandschaft der beruflichen Bildung zu finden. Das Konzept der Produktionsschule gewinnt sowohl in der Praxis als auch in der Theorie an Konturen.
- 2007
WohnWenden
- 249pagine
- 9 ore di lettura
Die „Wende“ in der DDR seit 1989 und die Wiedervereinigung Deutschlands im Oktober 1990 führten in den neuen Bundesländern zu tiefgreifenden politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen. Die ehemaligen DDR-Bürger standen unter immensem Handlungs- und Veränderungsdruck, der ihren Alltag und ihre privaten Lebensräume beeinflusste. Die Studie untersucht, wie sich die objektiven Lebensbedingungen und individuellen Lebenskonzepte dieser Menschen veränderten und welche Verschiebungen im Wohnverhalten und in den Wohnvorstellungen der Ostdeutschen zu beobachten sind. Über einen Zeitraum von acht Jahren begleitete die Langzeitstudie 20 junge Brandenburger in ihrem (Nach-)„Wende“-Alltag und beleuchtet die Formen der Lebensgestaltung sowie die sich wandelnden Wohnwelten. Dabei werden Aspekte wie Wohnverhalten, Aneignung der Wohnumwelt, Einrichtungspräferenzen, kulturelle Praktiken und Konsumverhalten erfasst. Drei exemplarische Lebens- und Wohnbiografien illustrieren die Veränderungen und dokumentieren die facettenreichen Seiten ostdeutschen Wohnens. Diese Geschichten geben Einblick in die komplexen Realitäten des Wohnens zwischen traditionellen Klischees und neuen Aufbrüchen.
- 2006
Null Bock auf Schule?
Schulmüdigkeit und Schulverweigerung aus Sicht der Wissenschaft und Praxis
Dieser Sammelband widmet sich dem Phänomen „Schulverweigerung“ - ein Phänomen, das in Deutschland längst keine Ausnahmeerscheinung mehr ist. Die Debatten um Schulversäumnisse und Schulpflichtverletzungen haben in Deutschland in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Auftrieb bekommen - neu ist das Phänomen aber nicht. „Neu“ in Deutschland ist die öffentliche Diskussion und Thematisierung von Schulverweigerung - dies gilt sowohl für die - teilweise skandaliserende und stigmatisierende - Berichterstattung in den Medien („Elektronische Fußfesseln für Schulschwänzer“, Kriminalisierung von Schulschwänzern) als auch für die bildungspolitischen Debatten und schul-, sonder- und sozialpädagogischen Fachdiskussionen. Dieses Buch, das im Rahmen einer Abschlusstagung der Kasseler Produktionsschule BuntStift entstanden ist, enthält Aufsätze von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis, die die unterschiedlichen Erscheinungsformen, die vielschichtigen Gründe, mannigfaltigen Motivationen und Einflussfaktoren für die schulverweigernden Verhaltens- und Handlungsstrategien von Kindern und Jugendlichen (aber auch Lehrkräften) aufzeigen, theoretisch fundieren, mit exemplarischen Beispielen signifikant illustrieren und aus der Sicht der unterschiedlichen Professionen Handlungsspielräume und Strategien vorstellen.