„Er“, ambitionierter Läufer, Anfang 60, Hochschuldozent für das Fach Übersetzen, trifft auf jene bedeutungsvolle „Sie“, Naike Behning, eine außerordentlich begabte Studentin. Sofort fühlt „Er“ sich unwiderstehlich von ihrer dominant-selbstsicheren Aura angezogen. Das bringt sein fragiles Gleichgewicht ins Wanken. Denn es überlagern sich in seinem Inneren sowieso schon jene Beziehungsaltlasten aus Jahrzehnten sowie der ständige Ärger mit seiner aktuellen, zudem so komplizierten Partnerin namens Angela. Die neu auf der Bildfläche erschienene junge Naike konfrontiert den „Enklavenmann“ – einen dereinst traumatisierten Menschen, der mit zwischenmenschlichen Beziehungen seine ganz speziellen Probleme hat – nun erbarmungslos mit all seinen ungelösten Konflikten. Das sorgt für einige Unordnung auch in ihrem Leben. Zugleich ist sie aber tief beeindruckt und überdeutlich angezogen von der Weltgewandtheit und Intellektualität des viel älteren Mannes. Da entwickelt sich ganz konsequent eine seelenverwandte und erotisch aufgeladene Mann-Frau-Beziehung. Jedoch: Die beiden Hauptpersonen verzweifeln immer wieder, weil keine Seite weiß, was die andere eigentlich will. Grenzüberschreitungen und Zerwürfnisse, neue Annäherungen – ein großes Hin und Her, welches man beim Lesen mit durchlebt. Wer, was, wie? Eine Psychogramm wird in diesem klugen Roman fein und fast sezierend Schnitt für Schnitt entwickelt: Mann und Frau sind in ihren eigenen Verstrickungen und den sich dauernd abspielenden Missverständnissen scheinbar sehr verfangen. Und: Es gibt noch eine Besonderheit dieses Romans. Alles hier wird von der Schriftstellerin Katrin Bischof in der Erzählrolle des Mannes beschrieben – jenes so aufregende und doch auch gern verdammt komplexe Mann-und-Frau-Beziehungsleben, dem sich Abermillionen im Alltag immer wieder neu stellen müssen. Zwei Leben also, die gegeneinander „zu übersetzen“ sind – samt der garantierten Unverständnisse. Daraus wurde ein changierender Roman, der uns vollkommen ins Geschehen hineinzieht. Man kann nicht dagegen an, wird selber zum Bestandteil der geschilderten Anziehungs- und Abstoßungswirrnisse. Am Ende muss eine Entscheidung gefällt werden. Aber welche? Katrin Bischof ist eine Frau der Sprache, die heute als Deutsche in den Niederlanden lebt. Sie stammt ursprünglich aus der Hansestadt Stade an der Unterelbe, wo sie 1971 geboren wurde. Später studierte sie Germanistik und Slawistik an der Universität Kiel, arbeitete dann als Fremdsprachensekretärin und Übersetzerin. Es folgte noch ein weiteres Studium der „Internationalen Fachkommunikation“ an der Universität Hildesheim. Seit Dezember 2008 ist Katrin Bischof freiberuflich als Fachübersetzerin tätig. Englisch, Französisch, Niederländisch überträgt sie ins Deutsche. Technik und Wissenschaft, Medizin und Marketing sind ihre wichtigsten Fachgebiete. Darüber hinaus schreibt sie anspruchsvolle Romane.
Katrin Bischof Libri






Gute Karten, schlechte Karten
Roman lesen - Tarot lernen - Karten legen
Unterhaltsamer Roman? Fundiertes Tarotwissen? Beides in einem! Dieses spannende Buch, in dessen Mittelpunkt eine junge Frau und ihre Entwicklung über viele Jahre stehen, ist mehr als nur ein Roman: Es ist auch ein innovatives Tarotlehrwerk, das Stoff direkt aus der Praxis bietet. Liebe, Sex, Leidenschaft, aber auch Rückschläge, Kummer und Herausforderungen - das alles begegnet der Protagonistin Melissa auf ihrem turbulenten Weg. Wie die Karten ihr dabei helfen und ein Leben zum Positiven verändern können, davon handelt dieses Buch, das mal witzig, mal frech, mal nachdenklich daherkommt. Ob Anfänger oder Fortgeschrittene - hier werden Grundlagen der Tarotkarten ebenso vermittelt wie neue, interessante Aspekte. Das ist Tarotlernen auf die entspannte Art - eine absolute Weltneuheit!
"Wendepunkte" beleuchtet unauffällige, aber prägende Momente im Leben, die Beziehungen radikal verändern und tiefere Einblicke in die Charaktere ermöglichen. Die zehn Erzählungen bieten eine Mischung aus Humor, Skurrilität, Rührung und Tragik und sind ein Genuss für Liebhaber intelligenter Unterhaltung.
Katrin Bischofs zweiter Erzählungsband beleuchtet Menschen in unterschiedlichen Abhängigkeiten, die einen Reflexionsprozess durchlaufen und am Ende vor entscheidenden Konsequenzen stehen. Die sechs Geschichten kombinieren ernsthafte und humorvolle Töne und thematisieren Fragen des Ausbrechens, Ausharrens oder Aufgebens.
Erik, schwer krank und als Schwerbehinderter akzeptiert, findet unerwartet die Liebe in Gesa. Diese Beziehung, die ihm neue Träume eröffnet, führt jedoch zu einem tiefen Absturz. Die tragische Liebesgeschichte wirft Fragen zur Selbstbestimmung im Sterben auf und thematisiert die gesellschaftliche Verdrängung des Todes.
Tätowierungen haben sich als Mainstream-Körperschmuck in allen Gesellschaftsschichten durchgesetzt. In Subkulturen sind die Symbole, die unter die Haut gehen, oft Zeichen der Zugehörigkeit. Sie transportieren Inhalte, Ideologien und Lebensphilosophien. Wie kann dieses Kommunikationsmittel in der sozialen Arbeit genutzt werden? Katrin Bischof untersucht die Tätowierung in Jugend- und Subkulturen aus sozialpädagogischer Perspektive. Die Autorin beschreibt Motivation und Ausdrucksformen des bewusst veränderten Hautbildes in verschiedenen subkulturellen Gruppen wie z. B. Grufties und Skinheads. Darüber hinaus wird die Bedeutung von Tätowierungen in Haftanstalten beleuchtet. Ein faktenreicher Überblick über die Entwicklung der Tätowierung von der traditionellen kulturellen Praxis zur modernen Körperkunst vermittelt grundlegendes Hintergrundwissen. Das Buch richtet sich insbesondere an Sozialpädagogen, Sozialarbeiter sowie Interessierte in der Jugendarbeit und verwandten Gebieten, die sich mit Tätowierungen als Ausdrucks- und Kommunikationsmittel vertraut machen wollen.