Die meisten Ehen werden im Hinblick auf erwünschte oder geplante Kinder geschlossen oder weil bereits eine Schwangerschaft besteht. Was sind die Gründe für diese „kindorientierte“ Eheschließung? Ist es das Bedürfnis nach Sicherheit, Verbindlichkeit und Dauerhaftigkeit? Oder geht es (auch) um Konformität, um die Anpassung an (vermeintliche) kulturelle Leitbilder, um „legale Verhältnisse“ für die Kinder? Diese und weitere Hintergrundaspekte stehen im Mittelpunkt der Untersuchung.
Heike Matthias Bleck Libri



Jenseits der Institution?
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Mit dem sozialen und kulturellen Wandel seit den 1960er Jahren ist ein Wandel von Formen des Zusammenlebens, Bindungskonstellationen, Optionen privater Lebensführung und subjektiver Sinnzuschreibung der Lebensformen verbunden. Traditionelle Formen und Verläufe der Lebensführung haben trotz des hohen Stellenwertes von Ehe und Familie in den Lebensplänen der meisten Menschen an Bedeutung verloren. An die Stelle eines Standardverlaufs ist eine größere Zahl neuer Muster getreten. Im Hinblick auf die zunehmende Verbreitung nichtehelicher Lebensformen wird in der vorliegenden Arbeit erstens gefragt, wie sich Lebensformen etablieren, wie sie zu einem normalen Phänomen werden. Und zweitens: Welche allgemeinen gesellschaftlichen, rechtlichen, politischen, ökonomischen und kulturellen Bedingungen vermindern oder begünstigen eine Etablierung von (neuen) Lebensformen? Am Beispiel der nichtehelichen und gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft werden die Prozesse der Institutionalisierung auf der Basis theoretischer Überlegungen und empirischer Analysen im Vergleich zur Ehe nachgezeichnet. Die Analyse ist auf den Zeitraum seit 1960 und auf die Situation in Westdeutschland begrenzt