Benachteiligte Jugendliche verweigern häufig in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen und scheitern an der ersten Schwelle ausbildungsberuflicher Eingliederung. Die meist von Brüchen und Verwerfungen gekennzeichnete Schulsozialisation und das Wissen, dass selbst ein guter Schulabschluss keine Garantie für einen Ausbildungsplatz im Wunschberuf bietet, lässt betroffene Jugendliche an schulischen Anforderungen zweifeln. Häufig haben benachteiligte Schülerinnen und Schüler aus ihrer Sicht „etwas Besseres zu tun“, als ihre Zeit im Unterricht zu verbringen und finden Sinn in außerschulischen Angeboten und Tätigkeiten. Bernd A. Mendritzki entwickelt einen lebensweltbegründeten Opportunitätskostenansatz der Unterrichtsverweigerung und verknüpft darin ökonomische Überlegungen mit soziologischen. Der Autor thematisiert die Abwendung von Bildungsangeboten Jugendlicher als individuelle Strategie persönlicher Lebensbewältigung und zeigt, dass die Analyse der in der spezifischen Lebenswelt von Unterrichtsverweigerern entstehenden Opportunitätskostenarten und -verursacher wertvolle Ansätze für die Entwicklung pädagogischer und schulorganisatorischer Konzepte liefern kann.
Bernd A. Mendritzki Libri


Benachteiligte Jugendliche verweigern oft berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen und scheitern an der ersten Hürde der Ausbildungsintegration. Ihre Schulsozialisation ist häufig von Brüchen geprägt, und das Bewusstsein, dass ein guter Schulabschluss keine Garantie für einen Ausbildungsplatz im Wunschberuf ist, lässt sie an schulischen Anforderungen zweifeln. Viele dieser Jugendlichen empfinden, dass sie „etwas Besseres zu tun“ haben, als im Unterricht zu sitzen, und suchen Sinn in außerschulischen Aktivitäten. Bernd A. Mendritzki entwickelt einen Ansatz zur Unterrichtsverweigerung, der ökonomische und soziologische Aspekte verbindet. Er betrachtet die Abwendung von Bildungsangeboten als individuelle Strategie zur Lebensbewältigung und analysiert die Opportunitätskosten, die in der Lebenswelt der Unterrichtsverweigerer entstehen. Diese Analyse kann wertvolle Ansätze für die Entwicklung von pädagogischen und schulorganisatorischen Konzepten liefern. Der Autor, Jahrgang 1967, hat Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik studiert und ist seit 1995 auf Unterrichtsentwicklung und die Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen in der Berufsvorbereitung fokussiert.