Der neue jüdische Friedhof in Fürth, eröffnet 1906, beherbergt 875 Grabstätten mit rund 1075 Bestatteten und ist ein bedeutendes Kulturdenkmal, das die Rolle jüdischer Bürger in der Stadt widerspiegelt. Das Buch behandelt die Geschichte des Friedhofs, einschließlich seiner Einrichtung, Entwicklung und baulichen Merkmale. Es erläutert die religiösen Riten, die die jüdische Bestattungskultur prägen. Der Hauptteil dokumentiert ausführlich alle erhaltenen Grabstätten: Neben farbigen Fotos werden die Inschriften transkribiert und oft übersetzt. Lebensdaten, familiäre Verhältnisse und sozialer Status der Bestatteten werden aus diversen Quellen rekonstruiert und häufig durch historische Aufnahmen ergänzt. Detaillierte Lebensläufe thematisieren die erschütternden Schicksale während der NS-Zeit und die Zerstreuung der Gemeinde in Europa und Übersee. Ein umfangreicher Namensindex der Bestatteten und ihrer Ehepartner sowie ein Index der zeitweise in jüdischem Besitz befindlichen, oft noch bestehenden Häuser machen das materialreiche Buch zugänglich und informativ.
Gisela Naomi Blume Libri



Der neu erschienene Band dokumentiert den überregional bedeutsamen jüdischen Friedhof in Obernzenn umfassend in Wort und Bild. Genutzt wurde die Ruhestätte seit 1613 von den Gemeinden im Raum zwischen Rothenburg ob der Tauber, Ansbach, Neustadt an der Aisch und Uffenheim. In die Geschichte dieser Gemeinden führt ein Aufsatz von Michael Schneeberger ein, der nicht nur die vorhandenen schriftlichen Dokumente zu Gemeindeentwicklung und Lebensverhältnissen auswertet, sondern auch einzelne jüdische Familien näher vorstellt. Gisela Naomi Blume beschreibt detailliert die Einrichtung und die Erweiterungen der Anlage, die bis unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg genutzt wurde und heute als Kulturdenkmal ersten Ranges gelten kann. Im Katalogteil des Buches werden alle 377 Grabsteine und Grabsteinfragmente eingehend dokumentiert. Abgebildet wird der Zustand vor und nach der Reinigung, die die oft sehr verwitterten Inschriften erst entzifferbar gemacht hat. Hilfreich ist die durchgehende Übersetzung hebräischer und die Wiedergabe deutscher Inschriften. Die biographischen Daten der Verstorbenen sind aus einschlägigen archivalischen Quellen und der Sekundärliteratur eruiert. 87 Stammtafeln zeigen die enge Verflechtung der jüdischen Geschlechter, die den Friedhof genutzt haben. Ein Glossar und ein ausführlicher Namensindex der Bestatteten erschließen den reichhaltigen Datenbestand.
Der alte jüdische Friedhof in Fürth
- 399pagine
- 14 ore di lettura