Der Fokus liegt auf der Analyse von Ekphrasis und Theatralität in der Kunstrezeption. Die Arbeit untersucht, wie ekphrastische Momente, in denen das Publikum tief in ein Kunstwerk eintaucht, mit theatralen Elementen verknüpft sind. Durch die Verbindung antiker und moderner Konzepte wird eine kritische Betrachtung beider Begriffe angestrebt, die neue Perspektiven und Diskurse eröffnet. Die Untersuchung bietet eine Einführung in die Ekphrasis und beleuchtet die Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich der Theatralitätskonzepte, was zu einer innovativen Erweiterung des Themas führt.
Astrid Schenka Libri



Aufführung des offen Sichtlichen
Zur Poesie des Mechanischen im zeitgenössischen Theater
Im zeitgenössischen Theater bereiten anschauliche Offenlegungen der Funktionsweise von bewegten Objekten ästhetisches Vergnügen und entfalten eine Poesie des Mechanischen. Das können Aufführungen des Puppentheaters ebenso leisten wie Theaterinszenierungen und Installationen, die mit bewegten Objekten arbeiten. Diese These steht im Zentrum der Studie von Astrid Schenka. Sie erforscht Inszenierungsformen und Wirkungsweisen des Mechanischen anhand detaillierter Aufführungsanalysen (u.a. Arbeiten von Royal de Luxe, La Machine, Heiner Goebbels, Zimoun) und erörtert im Rückgriff auf aktuelle ästhetische Theorien, wie aus szenischen Anordnungen mit „demonstrativem Konstruktionscharakter" (M. Warstat) eine Poesie des Mechanischen entspringt. Schenkas Buch stellt nicht nur einen innovativen und „bedeutenden Beitrag zur gegenwärtigen Ästhetik-Diskussion dar, sondern auch zur Diskussion um Position, Funktion und Wirkung von Gegenwartstheater" (E. Fischer-Lichte)
In einer Theateraufführung, beim Lesen eines literarischen Textes oder im Kino während eines Filmes - plötzlich gibt es diesen Moment, in welchem wir komplett Eintauchen in das Geschehen. Inwieweit lässt sich so ein Moment mit dem Begriff der Ekphrasis, einer besonders anschaulichen Beschreibung, charakterisieren? Ist jeder ekphrastischer Moment zugleich ein theatraler? Und kann man folglich Theatralität als ein die Ekphrasis konstituierendes Konzept bezeichnen? Anhand des Begriffes der Ekphrasis geschieht eine Annäherung an diese besonderen Momente der Kunstrezeption. Die vorliegende Arbeit bringt einen antiken und einen modernen Begriff in eine produktive Verbindung und zeigt mögliche Identitätspunkte auf. Im Mittelpunkt stehen zwei Konzepte, die in den vergangenen Jahren einen enormen Interessenzuwachs verzeichnen konnten und Gegenstand zahlreicher neuer wissenschaftlicher Diskurse waren. Die Arbeit bietet eine konzentrierte Einführung in das Konzept der Ekphrasis sowie einen Überblick und eine Problematisierung bestehender Theatralitätskonzepte. Die beiden Begriffe erfahren dabei eine kritische Betrachtung sowie eine fruchtbare und in vielen Aspekten innovative Erweiterung.