Aktuelle Forschungsergebnisse und die mögliche Bedeutung der Empathie für soziale Präferenzen
Die Arbeit untersucht die Grenzen des Homo Oeconomicus in der Volkswirtschaftslehre und beleuchtet, wie experimentelle Wirtschaftsforschung zeigt, dass menschliches Verhalten oft nicht rein rational und eigennützig ist. Sie argumentiert, dass kognitive Psychologie wichtige Erkenntnisse liefert, die aufzeigen, dass unbewusste Faktoren wie Verhaltensmuster, individuelle Wahrnehmung und emotionale Motive das Entscheidungsverhalten beeinflussen. Diese sozialen Präferenzen stellen eine bedeutende Erweiterung der traditionellen Annahmen dar und fordern eine Neubewertung der wirtschaftlichen Modelle.
Am Beispiel der DZ BANK Gruppe und ihrer Kooperationsbanken
Der Finanzsektor befindet sich im Wandel, geprägt von steigendem Wettbewerb und der Subprimekrise, was Banken zwingt, ihre traditionellen Geschäftsmodelle zu überdenken. Ein zentraler Aspekt dieser Neuausrichtung ist das Outsourcing, insbesondere durch Business Process Outsourcing (BPO), um Kosten zu senken und gleichzeitig die Qualität zu steigern. Während der Bankensektor in der Arbeitsteilung hinter anderen Branchen wie der Automobilindustrie zurückbleibt, bieten sich durch die Digitalisierung und Standardisierung einfacher Finanztransaktionen erhebliche Potenziale für Outsourcing.
Die Projektarbeit analysiert die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Zinsen und die Herausforderungen für Banken im Eigenhandel. Angesichts sinkender Geldmarktzinsen suchen Banken nach alternativen Anlageformen, insbesondere strukturierten Zinsprodukten, die höhere Kupons bieten, jedoch auch mit höheren Risiken verbunden sind.
Die Insolvenz der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers und der Wertverfall der ‘Lehman-Zertifikate’ führten zu massiver Kritik, die sich nicht nur gegen Lehman Brothers, sondern gegen die gesamte Branche richtete. Diese Kritik traf die Zertifikatebranche hart und beendete den anhaltenden Boom der letzten Jahre. Zertifikate wurden von den Medien als Symbol für die ‘undurchschaubare’ und ‘gierige’ Bankenwelt dargestellt. In Talkshows wurde darüber diskutiert, und zahlreiche Schicksale wurden thematisiert. Artikel mit provokanten Titeln wie ‘Gier-Banker haben uns abgezockt!’ und ‘Das versteht doch kein Mensch’ prägten die öffentliche Wahrnehmung. Diese mediale Aufmerksamkeit führte zu einem Rückgang des Zertifikatemarktes um 29,8 Mrd. EUR im vierten Quartal 2008. Besonders Privatkunden wurden durch die Berichterstattung sensibilisiert und zeigen bis heute Zurückhaltung. Vor diesem Hintergrund führte der Autor eine Studie durch, um die Hemmnisse der Privatkunden gegenüber Zertifikaten zu identifizieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Dabei wurde untersucht, ob diese Hemmnisse begründet sind oder durch die mediale Kritik beeinflusst wurden. Der Fokus lag auf den Produkten im Privatkundenbereich, da der Zertifikatemarkt ein wichtiges Geschäftsfeld darstellt. Durch die gezielte Bekämpfung von Schwächen könnten Hemmnisse abgebaut und positive Signale an Anleger gesendet werden, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen.