Seit den frühen 1980er Jahren hat sich die Forschung zur Kulturgeschichte des Geruchssinns zu einem bedeutenden Bereich der Historiografie entwickelt, der Medien, Projekte und Themen der Kunst, Musik und Literatur neu beleuchtet. Der Expressionismus, oft als spezifisch deutsche Bewegung betrachtet, hat in der Forschung, insbesondere im anglo- und frankophonen Raum, bislang wenig Beachtung gefunden. Die expressionistische Zivilisations- und Kulturkritik in Literatur, Kunst und Film thematisiert häufig geruchsintensive Erfahrungen von Krieg, Tod und Verfall und kritisiert den Versuch einer hygienischen Desodorierung sozialer Räume. Für einige messianische Expressionist*innen ist das Riechen als ekstatische Welterfahrung von Interesse, das topophile oder sexuelle Entgrenzungen ermöglicht. Im Kontext der rituellen Ansprüche des Expressionismus gewinnen kultische Gerüche und religiöse Geruchssymbole an Bedeutung. Die Frage, wie Gerüche und Geruchsvorstellungen in der Kunst suggeriert oder evoziert werden können, stellt besondere Herausforderungen an die jeweiligen Kunstgattungen und Medien. Auch die expressionistische Architektur beschäftigt sich mit der menschengerechten Gestaltung von Räumen unter olfaktorischen Gesichtspunkten. Der Band zielt darauf ab, das Verständnis der Geruchskultur des Expressionismus zu erweitern und zu vertiefen, indem er die Vielfalt olfaktorischer Wahrnehmungen untersucht – vom Erotischen über den Leich
Katharina Alsen Ordine dei libri



- 2023
- 2016
Reizvolle Landschaftsbilder, idyllische Genreszenen, lichtgetränkte Interieurs und stimmungsvolle Porträts werden in diesem reich bebilderten Band präsentiert, der die wichtigsten Stilrichtungen, Künstler und Werke der nordischen Malerei vorstellt. Der Fokus liegt auf der Zeit des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, insbesondere auf Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland und Island, wobei auch die Faröer, Grönland und das deutsch-dänische Grenzgebiet betrachtet werden. Die Autorinnen Katharina Alsen und Annika Landmann analysieren zentrale Bildthemen wie Landschaften, Porträts, Interieurs, Großstadtmotivik und Abstraktion anhand bedeutender Werke von Künstlern wie Edvard Munch, Vilhelm Hammershøi, Helene Schjerfbeck, Jóhannes S. Kjarval und Sigrid Hjertén. Der umfangreiche Band basiert auf neuester Forschung und behandelt innovative Fragestellungen zu den Wechselwirkungen zwischen nordischen und mitteleuropäischen Künstlern sowie zur Entwicklung der Moderne in der Kunst des Nordens. Zudem wird ein Ausblick auf zeitgenössische Künstler wie Ragnar Kjartansson und Olafur Eliasson gegeben, die sich thematisch und formell auf das vorige Jahrhundert beziehen. Aufwändig produziert und üppig illustriert, eröffnet dieses Standardwerk ein facettenreiches Panorama der Kunst im nordischen Raum.
- 2014
Bruch - Schnitt - Riss
- 484pagine
- 17 ore di lettura
"Metaphernforschung hat Konjunktur. Ob religiöse Rede und künstlerische Praxis als wesentlich metaphorisch ausgewiesen werden, ob Metaphern in der Philosophie Kontingenz kompensierende Funktionen übernehmen oder sie jenseits der Klassifikation als Sprungtrope für Poetik und Literaturanalyse herangezogen werden - eine Steigerung der Hochschätzung lässt sich kaum imaginieren. Der vorliegende Band widmet sich vor diesem Hintergrund einem spezifischen Metaphernfeld - der Trennungsmetaphorik - und beleuchtet es in exemplarischen Einzelstudien aus verschiedenen fachlichen Perspektiven. Kunsttheorie und Bildwissenschaft, Theologie und Philosophie, Literaturwissenschaft und Anthropologie sind an dem Erschliessungsprozess gleichermassen beteiligt und reflektieren auf diesem Wege die ihnen allesamt zu eigene vielfältige Inszenierung von, Brüchen', Schnitten' und, Rissen'" -- Back cover